Gerade rechtzeitig
Metabolismus, das klingt nach giftigem Pilz. Und wirklich war die künstlerisch, philosophisch, architektonische Bewegung in den frühen Sechzigern und darüber hinaus auch den Architektenkollegen weltweit zumindest suspekt. Arata Isozaki, Fumihiko Maki, Kisho Kurokawa oder Noritaka Tange waren die heute noch bekannten Protagonisten, jetzt alte Herren, die der Architekt Rem Koolhaas und der Kurator Hans Ulrich Obrist besucht haben (bei Kenzo Tange hatten sie/wir Glück). Sie sprechen mit diesen Zeitzeugen einer mit kreativen Energien aufgeladenen Zeit. „Project Japan“ ist das Ergebnis ihrer Reisen mit hunderten bisher unveröffentlichter Bilder und Projekte, Architekturmodelle, Magazinausschnitte ... Man muss den Interviewern dankbar für den Originalton sei, auch wenn Rem Koolhaas gerne mal von sich selbst erzählt. Die Opulenz der Arbeit verleitet zum freien Schwimmen, oder man sucht im Stichwortregister Halt und Neuanfang für die Lesereise. Mit dem „Project Japan“ hat Taschen endlich einmal wieder die Architekturtheorie auf die Beine gestellt. Be. K.