Gesellschaftshaus Palmengarten, Frankfurt a. M.
www.davidchipperfield.co.uk, www.palmengarten-gastronomie.de
Es gehört zu Frankfurt am Main wie alles andere auch, nur noch mehr: das Gesellschaftshaus Palmengarten. 1871 den Frankfurtern übergeben, durchlebte der Bau mit Bränden, Kriegszerstörung und Neugestaltungen (von Ernst May und Martin Elsaesser Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts) eine wechselhafte Geschichte, die aktuell mit der behutsamen Sanierung durch David Chipperfield Architects ihren Abschluss fand. Im Dezember des vergangenen Jahres wurde der Glaspalast mit seinen exotischen Pflanzen vor dem Festsaal im Gesellschaftshaus feierlich wiedereröffnet.
Das Chipperfield-Team näherte sich der „Volkserholungsstätte“ (May) behutsam und zugleich sehr konsequent. So wurde das seit 1986 unter Denkmalschutz stehende Gesellschaftshaus von 2009 an bis Juni 2012 komplett saniert (Technik) und kleinteilig ergänzt. Der opulent ausgestattete Festsaal wurde in seinen Ursprungszustand versetzt; oder jedenfalls in das, was wir heute noch über diesen Zustand wissen. Der May-Elsaessersche Anbau sieht wieder frisch aus, lediglich die einmal bepflanzten Glasnischen sind der Sanierung zum Opfer gefallen. Wie schon im Neuen Museum in Berlin haben die Architekten größten Wert darauf gelegt, die Zeitschichten im Ensemble sichtbar, also auch ablesbar zu gestalten. Be. K.