Humboldt-Box am Schlossplatz eröffnet
www.humboldt-box.com
Vier Euro, soviel muss man ab dem 15. August zahlen, möchte man in das gerade fertig gestellte Informationszentrum auf dem Schlossplatz gelangen (Kinder die Hälfte, es gibt Gruppentarife!). „Humboldt-Box“ nennt sich der Bau, der die Konzepte der Staatlichen Museen zu Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Zentral- und Landesbibliothek Berlin für das Humboldt-Forum präsentiert und als ein (Wahr)Zeichen auf Zeit Überblick geben soll auch über das, was sich vielleicht einmal vor seinen Füßen entwickeln will: das Humboldtforum.
In ihr, also nach Drehkreuz und Treppenanstieg auf die erste Ebene, zeigen das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Zentral- und Landesbibliothek Berlin ihre Konzepte für die inhaltliche Füllung des 2019 oder später fertig gestellten Schlosssurrogats. Man drängt sich zwischen Ausstellungsvitrinen, Bildschirmen und an Postern vorbei, und fragt sich bereits, welches Objekt aus dem Souveniershop unten man für die Kinder daheim kaufen kann, ohne gleich den ganzen Schlosswiederaufbau zu finanzieren. Denn über alle Aufklärung über Geschichte und Bau-ablauf hinaus dient die Box auch dazu, Baugelder einzusammeln für Fassadengestaltung und Zierate auf dem vor langer Zeit einmal kaiserlichen Dach.
Die von den Architekten KSV Krüger Schuberth Vandreike verantwortete Ausstellungs-, Aussichts- und Einnahmebauskulptur, auf deren Terrasse ganz oben man die vielleicht teuerste Currywurst der Hauptstadt zu sich nehmen könnte (ist ja für einen guten Zweck), hatte es nicht leicht. Weder der Bund noch der Berliner Senat wollten die Box selbst finanzieren, erst musste ihr Bau ausgeschrieben werden. Im September 2009 erhielt die Firma Megaposter den Zuschlag; im Gegenzug sollte Megaposter die Zäune der Baustelle des Berliner Stadtschlosses als Werbeflächen vermieten dürfen.
Franco Stella, auf dessen Repetrifizierung des Schlossgespenstes die Box-Besucher demnächst werden schauen können, verlor über die Box-Architektur kein Wort. Wahrscheinlich mag er sie nicht, aber wenn sie der Sache dient … Be. K.