ICOMOS-Studierendenwettbewerb „60plus – Brutalismus“
Es gibt ungezählte Wettbewerbe für den PlanerInnennachwuchs, alle zielen sie auf Bilder am Ende, Bilder des Projekts, das über Visualisierungen, Skizzen, Pläne, also Visuals jeder Art anschaulich wird. Der ICOMOS-Studierendenwettbewerb „60plus – Brutalismus“ ging hier einmal einen anderen Weg.
Nicht der Neubau war gefragt, auch nicht der Um- oder Weiterbau, es ging vielmehr darum, zu argumentieren. Für den unbedingten Erhalt, für ein Weiterbauen möglicherweise, eine Umnutzung, eine Sanierung. Eine neue Wertschätzung? Allerdings sollte hier nicht für irgendeine Architektur plädiert werden, es ging um die von Wenigen so geliebten, von Vielen verachteten „Beton-Mons-
ter“ aus den 1960er-Jahren und den folgenden Jahrzehnten.
Der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS), der seit 2015 alle zwei Jahre den Nachwuchswettbewerb „60plus“ auslobt, um Architektur aus den 1960er- bis 1990er-Jahren in das Blickfeld der Denkmalpflege zur rücken, hatte in dem jetzt entschiedenen Wettbewerb auf „Brutalismus“ gesetzt. Die TeilnehmerInnen sollten besondere Bauwerke dieser Gattung auswählen, um sie in Plakatform vorzustellen und ihre historische Bedeutung sowie die Möglichkeiten der Erhaltung und Nutzung zu erörtern. In diesem Jahr wurde der Wettbewerb von ICOMOS Deutschland, dem Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V. sowie der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sowie der Bayerischen Architektenkammer ausgeschrieben. Eingereicht hatten knapp 60 StudentInnen aus 25 Hochschulen aus fünf Nationen.
Ausgezeichnet wurden sieben Arbeiten aus dem Wettbewerb:
– Avital Greenshpon und Ferdinand Knecht, Bauhaus-Universität Weimar: Palasport Giobatta Gianquinto, Venedig
– Lennart Becker und Hannah Hank, Hochschule Trier: Lukaskirche Mannheim
– Sophia Fahl und Hannah Diem, Bauhaus-Universität Weimar: Trauerhalle Havkenscheid
– Franziska Weber und Tammy Pauly, Hochschule Trier: Les Choux de Créteil
– Carlos del Pozo Valdés, Universität Valladolid: Alexandra & Ainsworth Estate, London
– Anastasiia Stiekhina, Technische Hochschule Nürnberg: Casa Sperimentale, Fregene, und
– Patricia Huperz, HAWK Hildesheim: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.
Glückwünsche an alle Ausgezeichneten!