Infraleicht: „Betonoase”, Berlin-Friedrichsfelde

Eigentlich machen wir in der DBZ nichts zum Thema Spatenstich. Es sei denn, es handelt sich um den Erdaushub mit Spaten im Rahmen von Staatstragendem, Aufsehenerregendem, Heißdiskutiertem ... Manchmal aber schreiben wir dann doch darüber, wenn es sich um ein Projekt handelt, das schon mit seinem Namen irritiert: „Betonoase“ … Man hat das Gefühl, dass hier ein Paradoxon formuliert wird, dem man gleich auf den Grund gehen möchte: Beton und Oase, geht das überhaupt? Ja, das geht, zumindest, wenn man den Visuals trauen möchte und weiß, dass Beton auch warm, seidig und formschön sein kann.

Doch das alles wäre immer noch kein Grund darüber zu schreiben, wollte das Architekturbüro GRUBER + POPP ARCHITEKTEN die „Beton-
oase“ genannte Jugendfreizeiteinrichung inklusive Familienzentrum nicht mit Infraleichtbeton (Außenwände/Vordächer) realisieren. Die Berliner können die monolithische Konstruktion (Ingenieurbüro Dr.-Ing Torsten Löber / schlaich bergermann partner) allerdings nur über den Weg der bauaufsichtlichen Zustimmung im Einzelfall (ZiE) realisieren, eine Zulassung des neuen Beton-Baustoffs steht noch aus.

Dass man beim Infraleichtbeton noch ziemlich am Anfang steht, darauf deuten die zahlreichen Versuche im Vorfeld der Realisierung, die unter der Leitung von Dr.-Ing. Alex Hückler an der TU Berlin durchgeführt wurden (am Lehrstuhl Prof. Mike Schlaich). Für Bernhard Popp sind bei diesem Projekt zwei Dinge wichtig: einen Rückzugsort und Schutzraum für Kinder und Jugendliche schaffen und mit der Verwendung des hochdämmenden Betons vollständig auf Dämmstoffe verzichten zu können. Die Fertigstellung der Jugendfreizeiteinrichung „Betonoase“ ist für Juli 2018 geplant, wir werden das Projekt verfolgen. Be. K.

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