Kleines Haus – große Wirkung
Unermüdlich sind die StudentInnen der Fakultät Design im Einsatz und bauen unter der Leitung von Architekturprofessor Rainer Hirth und dem Lehrbeauftragten Anders Macht ein kleines Haus. Das Besondere ist, dass es ganz ohne CO2 emittierende Baustoffe auskommt. Auf mineralische Bindemittel wie Beton oder Gips wird verzichtet, dafür werden ausschließlich nachwachsende Materialien benutzt. Das sind zum Beispiel geschädigtes „Käferholz“, Stroh, Lehm und Bauteile aus zweiter Hand. „Die Fenster wurden in einer Baustoffbörse eines nahegelegenen Abbruchs geborgen“, erklärt Prof. Hirth, der das Projekt ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit den StudentInnen wurde das Circular Tiny House (CTH) vom Entwurf bis zum Ende des Vorhabens durchgeplant. „Wir haben das Cradle to Cradle-Prinzip vorgegeben. Das heißt, dass die Bauteile nach Ende des Nutzungszeitraums weitgehend wieder zerlegt und neu eingesetzt werden können“, beschreibt Hirth die Aufgabenstellung.
Die optimierte Wohneinheit bietet Platz für ein Doppelbett, mindestens einen Laptop Arbeitsplatz, eine „Smart Kitchen“ und ein Bad, einen Essplatz für drei Freunde, ein Sofa und etwas Stauraum. Ein wichtiger Punkt ist, dass das umweltfreundliche Haus energetisch autonom arbeiten wird und seinen gesamten Energiebedarf durch die Sonne decken soll. Zwölf Solarmodule auf dem Dach laden einen 9,6 kWh Stromspeicher, der Energie für Heizung, Warmwasser und Geräte bereitstellt. In Zeiten mit einem solaren „Überangebot“ soll das kostenlose Laden von E-Bikes angeboten werden. „Dank einem großzügigen Sponsoring durch die Firma IBC Solar können wir das CTH so sehr gut ausrüsten“, erzählt Prof. Hirth, der sich intensiv um die Sponsoren und die Realisierung bemüht hat. Nun steht er selbst gerne auf der Baustelle und packt mit an. „Bei der Auswahl der Konstruktionen und Materialien waren, neben den zirkulären, auch Kostenaspekte und die Umsetzung im Selbstbau entscheidende Kriterien.“