Konservierung des sozialistischen Buzludzha-Monuments
Das Buzludzha-Monument in den bulgarischen Bergen soll konserviert werden. Mit dieser Aufgabe ist eine Gruppe von WissenschaftlerInnen unter der Leitung von Thomas Danzl, Professor für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft an der Technischen Universität München (TUM) in Kooperation mit ICOMOS Deutschland (einer Unterorganisation der UNESCO) und der Buzludzha Project Foundation betraut. Die Ikone der sozialistischen Nachkriegsarchitektur wurde 1981 zum 1 300-jährigen Jubiläum Bulgariens und zur 90-Jahr-Feier der Kommunistischen Partei Bulgariens eingeweiht. Die Kuppelhalle mit über 900 m² Mosaikfläche diente staatlichen Funktionen und Feiern. Seit dem politischen Umbruch 1989/1990 wird sie nicht mehr genutzt – abgesehen von TouristInnen auf der Suche nach verlassenen Orten und vandalierenden Menschen, weshalb das Gebäude seit drei Jahren für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Als Teil der Geschichte des Landes wird es nun konserviert, um den Zustand, der sich aus den letzten 40 Jahren ergeben hat, zu erhalten. „Wir erkennen das Gewordene der Ruine an, versuchen dieses in ein neues Gleichgewicht zwischen Erhalt und kontrollierten Verfall zu bringen“, erklärt Thomas Danzl die Vorgehensweise der WissenschaftlerInnen. In einem ersten Schritt ersetzten sie das stark beschädigte Dach durch ein Schutzdach aus Metall und ummantelten das Gebäude mit Textilien, sodass Winderosion und Wassereintrag unterbunden werden und die Ruine nicht weiter verfällt. Für ein richtiges neues Dach soll es einen internationalen Wettbewerb geben, bei dem außerdem Möglichkeiten für eine ganzjährige Nutzung gefunden werden sollen.