Lenbachhaus, München
Die Münchener stöhnen: Das hätte es unter Ludwig Zwo nicht gegeben! Siebziger Jahre Wohnungsbau, grelle Öde, Verlust einer Idylle jenseits urbaner Hektik etc. Gemeint ist die aktuell eröffnete Erweiterung des Lenbachhauses, einer ersten Adresse bürgerlicher Kunstpräsentation und vielleicht das Münchener Kunstmuseum.
Verantwortlich für das Stöhnen und Jammern: der Entwurf von Foster+Partners, London, Ergebnis eines 2002 entschiedenen Vergabeverfahrens. Der hat mit vielem aufgeräumt, insbesondere mit dem Idyllischen, das sein Pendant im kanonisierten Kapitel westeuropäischer Kunstgeschichte innen drin hat: Blauer Reiter, Münchener Akademie …
Der Altbau, in den man damals durch den von Max Kolb entworfenen Garten gelangte, wurde lediglich saniert. Der Neubau hinter einer Fassade aus geschosshohen, messingfarbenen Bronzerohren, die von konkav geformten Gelbmetallblechen hinterfangen sind, soll den größer werden Besucherandrang besser steuern; und dem Museum und seinen Kuratoren mehr Fläche für Gegenwartskunst bieten. Die „Goldkiste“ zieht das Museum aus seinem verschlafenen Abseits heraus, näher an den belebten Königsplatz/ die Brienner Straße. Gekostet hat das Ganze rund 60 Mio. €. Be. K.