Mehrgenerationenhaus bei München
Das Haus nahe München wirkt wie ein Monolith. Dass hier drei Generationen unter einem Dach wohnen, erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Da die Grundstücksgröße Platz für zwei Häuser bot, entschieden sich auch die Großeltern der Familie hier zu bauen. Aufgrund des langgezogenen Formats und des klar eingegrenzten Zugangs wählte die Bauherren einen Baukörper mit zwei autarken Wohneinheiten. Das Haus ist asymmetrisch geteilt, die Grundfläche der vorderen Hälfte ist kleiner als die der Familienhälfte. Dafür besitzt die kleinere Haushälfte ein größeres Untergeschoss, das die angrenzende Terrasse komplett unterkellert. Dort ist eine Spa- und Wellnessoase entstanden. Dach und Außenwand sind in gebrochenem Lichtgrau gehalten.
Der Entwurf zeichnet sich durch seine Scharfkantigkeit, bündige Details, den bewussten Verzicht auf einen Dachüberstand, große Fensterflächen und helle Räume aus. „Die klare Formensprache war aber vor allem ein Wunsch der Bauherren. Wir haben den Entwurf so einfach gehalten wie möglich“, merkt Architekt Sebastian Harder an. Konstruktive Besonderheit: Da unterm Dach viel Wohnfläche entstanden ist, wurde dieses für den sommerlichen Wärmeschutz in Beton und mit Halbfertigteilen ausgeführt. Dünne Filigrandecken aus Stahlbeton wurden im 45 °-Winkel aufgestellt und mittels Ortbeton untereinander sowie mit dem Kniestock verbunden. Technisch sind hier zwei autarke Häuser entstanden. Die Familienhälfte wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt sowie mit einem offenen Kamin. Mehr Energiebedarf benötigt die Hälfte mit Pool, daher ist dort eine Gasbrennwerttherme mit Brennstoffzelle installiert. Vernetzt ist die Haustechnik jeweils über ein eigenes KNX System.
Projektdaten
Architektur: Harder Groh Architekten, München, www.hardergroh.de
Fertigstellung: 2021
Hersteller: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG, www.gira.de
Produkte: Gira HomeServer mit Gira S1 Fernzugriff, Gira System 106, Gira Wohnungsstation Video AP 7, Gira HomeServer App, Schalterprogramm Gira E2