Treppenaufgang im Müllerthal, Luxemburg
Den Naturgewalten zum trotz, am Hang erbautIm luxemburgischem Naturschutzgebiet in Müllerthal entwarfen witry & witry Architekten eine Treppe die den Naturgewalten standhalten soll. Nach schweren Unwettern im Jahr 2018 ist ein großes Teilstück eines viel benutzten Wanderwegs abgerutscht und somit nicht mehr nutzbar gewesen. Da der Hang noch weiter in Bewegung ist, mussten witry & witry Architekten für die neue Treppenanlage eine Lösung finden, die vom Hang losgelöst Bestand hat.
Die neue Konstruktion wurde als Stahlkonstruktion direkt in die Felsen verankert, so dass Hangbewegungen keine Auswirkungen auf die Treppe nehmen. Die Treppenanlage mit einer Gesamtlänge von 89 Metern überwindet mit 114 Treppenstufen rund 16 Höhenmeter und kragt mit einer Fußgängerbrücke über 17,4 Meter aus.
Das für die gesamte Anlage verwendete Holz stammt aus den Wäldern der Gemeinde Waldbillig und wurde im Umkreis von 20km verarbeitet und als vorgefertigte Elemente vor Ort verbaut. Bei der Verarbeitung aufgetauchte Granatensplitter im Holz sind teilweise noch sichtbar und werden somit zu Zeitzeugen, die von der Geschichte der Region erzählen. Aus Zeitgründen wurde das Holz nicht vorab getrocknet, so dass in der Konstruktion sowie bei den verwendeten Materialien einem weiteren Arbeiten des Holzes Rechnung getragen wurde.
Die gesamte Brücke ist so konzipiert, dass sich einzelne Teile ohne großen Aufwand und ohne Gerüst austauschen bzw. reparieren lassen. Nichts wurde verklebt, sondern alles - mit sichtbar bleibenden Schrauben - verschraubt. Ersatzteile müssen nicht auf Vorrat gelagert werden, sondern werden bei Bedarf auf Basis der digitalen Plandateien hergestellt.
In kürzester Bauzeit von nur 5 Monaten wurde damit eine neue Treppenanlage realisiert, die eine wichtige Wanderverbindung wiederherstellt.