Neues Gymnasium, Bochum
Sieht so (bautypologisch) die Schule der Gegenwart aus? Hell, gekurvte Räume, große Atrien, weite Flure, Verbindungen in einen verkehrsarmen Außenraum? Technisch auf neuestem Stand, also den Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes gerecht? Eigentlich erwartet man die vom Büro Hascher Jehle, Berlin, entworfene Typologie bei Start-Up-Unternehmen, modernen, dem Open-Office-Modell verpflichteten Bürobauten.
Von daher ist das „Neue Gymnasium“ an der Querenburger Straße 37 ein bautypologisches Zeichen, das den Ansprüchen an einen zeitgemäßen Schulbau – Funktionalität und Identität – wesentlich nach kommt. Die Zweiteilung des als liegende Acht konzipierten Baus in eher allgemeine, allen offenstehende Räume (Westen) und die Klassenräume (Osten) ist logisch, das horizontale Wegenetz gelungen. Das riesige Atrium im Westen mit luxuriöser Wendetreppe wird von zweilagigen, luftgefüllten Folienkissen überspannt. Im Osten liegt der dann doch recht karg geratene Gartenhof mit Weiher. Hier kommunizieren Form, Material und Farbigkeit der den Hof sehr eng fassenden Fassade nicht mit dem, was drinnen luftig weite Lernlandschaft ist. Be. K.