Rote SpeichermasseWohnhaus am Ammersee
Reduziert auf das Wesentliche zeigt sich der Pavillon aus rot durchfärbtem Leichtbeton der Architekten Axel Tilch und Gisela Drexler am Ammersee. Wie ein Bumerang geformt liegt das 50 m² große Gebäude auf dem Grundstück. Der Grundriss besteht aus zwei abgewinkelt aneinander gesetzten Trapezen; in der Mitte befindet sich eine Box mit Dusche, Waschbecken und WC. Die charakteristische Farbgebung verdankt der Pavillon der Pigment-Beimischung von 5 bis 7 % Eisenoxyd. Mit Zuschlägen aus geblähtem Material bringt der gefügedichte Beton bei 50 cm Wandstärke die nötige Dämmung und Speichermasse für ausgeglichene Temperaturen. Die zur Sonne hin ausgerichteten Holzfenster, teils mit bis zu 2,80 m breiten Schiebeelementen, sorgen für solare Gewinne. Das Sonnenlicht und bei Bedarf ein Grundofen zur Bodentemperierung reichen als Energiequelle aus. Das Faible der Architekten für Beton spiegelt sich auch in den Innenräumen. Da die Leichtbetonwände ohne Dämmung auskommen, entspricht der Rohbau dem Ausbau. Nur die Nasszelle grenzt sich mit orangefarbenen Mosaiksteinchen von der rötlichen Decke und der gegenüberliegenden Wand aus Leichtbeton ab.