Schneider + Schumacher, Frankfurt a. M.
www.dam-online.de, www.schneider-schumacher.de

Ins Deutsche Architekturmuseum zu reisen macht in den kommenden Wochen doppelt Sinn (oder mehr als doppelt, je nachdem). Zum einen zeigt das Museum am Mainufer eine monografische Schau zu den Arbeiten von Schneider + Schumacher, Frankfurt a. M., und eröffnet mit diesen eine neue, monografische Reihe zu Architekten im Rhein-Main Gebiet. Zum anderen lohnt die Ausstellungsbesichtigung mit Arbeiten der auch Städel-Absolventen, weil sie im nur wenige Meter weiter westlich gelegenen Städel einen ungewöhnlichen Erweiterungsbau realisierten.

Doch nicht bloß die reine Konkordanz zwischen Ausstellung und realisierter Ausstellungsarchitektur hat ganz offenbar die DAM-Kuratoren und die Architekten zu diesem Coup gelenkt, auch scheint sich das Werk wie ebenfalls die Art seiner Präsentation für einen Neustart der immer auch um Aufmerksamkeit kämpfenden Ausstellungsinszenierung angeboten zu haben. Denn das von Oswalt Mathias Ungers hinterlassene Haus im Haus ist nur schwer anders als gewohnt zu bespielen. Schneider + Schumacher hatten eine von ihnen bewusst unbeeinflusst ge­lassene Fotoarbeit der Künstlerin Kirsten Bucher in Auftrag gegeben, deren Resultat jetzt in großformatigen Projektionen über die Außenwände eines Einbaus im 1. OG wandern (Programmierung und Realisation: meso.net). Dass die für die Projektion notwendige Black-Box den Ungers-Bau zum Verschwinden bringt mag man als einen Affront ansehen; oder mit Blick auf Notwendigkeiten als einen Befreiungsschlag!

Der zweite dieser neuen Reihe wird sein Johannes Peter Hölzinger, wir sind gespannt, wie dessen vielschichtiges und grafisch orientiertes Werk, Vorlass im DAM, von den Kuratoren aufbereitet wird. Be. K.

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