Sensibel gestaltet
Trauerhaus, Vilsbiburg

Gestaltqualität und sensibel analysierte Funktionsabläufe ergänzte der Vilsbiburger Architekt Stephan Birnkammer bei dem Neubau der Trauerhalle zu einer pietätvollen und ästhetischen Symbiose. Der Aufbahrungsbereich besteht aus vier umschlossenen Raumeinheiten, die durch Oberlichter indirekt belichtet werden und sich zum Vorraum hin in voll verglasten Türen öffnen. Der im mittleren Gebäudeteil angeordnete Verabschiedungsraum wurde als „Haus im Haus“ konzipiert mit einem inneren Oval aus massiven Wänden, die Halt und Schutz signalisieren sollen. Ein natürlicher Lehmputz vermittelt Erdverbundenheit. Großflächige Verglasungen  des zur Meditation einladenden Umganges schaffen den fließenden Übergang zum Innenhof. Abgesehen von der nach Süden gerichteten Glasfassade und wenigen, funktionsbedingten kleineren Türen und Fenstern in der Nordwand, sind alle Außenwände dieses neuen Trauerhauses geschlossen. Die aufgehenden Wände im Norden bestehen aus Sichtbeton, ebenso das umlaufende Vordach und die Wandscheibe im Osten. Alle übrigen Fassaden sind mit vorgesetzten Klinkerschalen bekleidet.Die Backsteinfassaden der spätgotischen Kirche wurden in neuer Übersetzung durch das moderne Klinker-Riegelformat wieder aufgenommen. Unterstrichen wird der Dialog der Gebäude durch die Spiegelung der Pfarrkirche in der Glasfassade des Aussegnungsraumes. Das Riegelformat „Feletto" mit den Abmessungen 490 x 115 x 52 mm aus dem Hause GIMA hat eine stabilisierte Oberfläche mit einer unverwüstlichen Salzglasur, die in einem heute kaum noch angewendeten Verfahren hergestellt wurde.

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