Shigeru Ban mit Pritzker Preis 2014 ausgezeichnet

Er sei enttäuscht von vielen seiner Kollegen, und dabei nahm Shigeru Ban sich selbst nicht aus. Auch er baue für privilegierte Menschen mit viel Geld und Macht. Allerdings sei diese Klientel seiner Bauherrschaft auch nötig, denn sie bringe ihm das Geld, das nötig sei, um denen zu helfen, die es nötig haben und Schutz suchen vor dem Wetter, vor Tieren, vor Menschen auch. Dieses Engagement des in der Präfektur Tokio 1957 geborenen Architekten trug ihm jetzt den mit 100 000 US-Dollar dotierten Pritzker Preis 2014 ein.

Natürlich zeichnet der Preis auch ein Werk aus, das sich sowohl in technischer und baukünstlerischer Hinsicht wie durch seinen Erfindungsreichtum weit über den Durchschnitt erhebt. Man hat allerdings den Eindruck, dass gerade beide Aspekte – hier Superarchitekt, dort engagierter Helfer – die Jury überzeugte. Sollte damit die Pritzker-Auszeichnung eine Aufwertung erhalten, die sich bereits mit Paulo Mendes da Rocha (2006), Eduardo Souto de Moura (2011) und Wang Shu (2012) angekündigt hat? Hier wurden ebenfalls Architekten geehrt, die neben (oder mit) ihrem hochprofessionellem Arbeiten immer auch die Verantwortung des Architek­ten für die Allgemeinheit gesehen und dafür etwas getan haben.

Shigeru Ban will die Preissumme in seine NGO-Aktivitäten fließen lassen, die vom Voluntary Architects‘ Network (VAN) gelenkt werden. Eine Gruppe, die Ban maßgeblich mitbegründet hatte. Glückwünsche nach Japan! Mehr Informationen und zahlreiche Bilder von Projekten auf DBZ.de. Be. K.

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