Spielerische Fassade
Wohnanlage Flora-Neumann-Straße, Hamburg
Das städtebaulich schwierige Grundstück liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fleischgroßmarkt Hamburg. Lange galt das sehr schmale Grundstück als unbebaubar. Von drei Seiten durch Nachbarbauten eingefasst, konnte allein die zur Straße orientierte Südfassade zur Be- und Entlüftung sowie zur Belichtung genutzt werden. Weiter bestand die Herausforderung darin, helle, jedoch leise Wohneinheiten zu schaffen. In der Konsequenz schlugen die Planer einen zur Straße orientierten Riegel vor. Auf sechs Geschossen verteilen sich 42 teils barrierefreie Wohnungen, deren Aufenthaltsräume sich entlang der Straßenseite aufreihen. Die Individualität der Grundrisse spiegelt sich in der Fassadengestaltung: 26 verglaste Boxen springen aus der Klinkerfassade hervor. Sie formen Austritte und dienen als Pufferzone für den Lärm. Die 2,40 m tiefen Auskragungen folgen keinem erkennbaren Muster. Aufgrund der bodentiefen, öffenbaren Verglasung lassen sich die privaten Außenbereiche im Sommer wie im Winter nutzen. Im obersten Geschoss kehren sich die Boxen ins Negative und werden zu Terrassen. Der Wunsch, viel Licht in das Gebäude zu bringen, wurde auch im Treppenhaus umgesetzt. Hier sorgen Oberlichter für eine natürliche Belichtung.