Stadt.Land.Wandel –
Wo ist die Zukunft zu Hause?
Seit der COVID-19-Pandemie stellen sich mehr Menschen in Deutschland die Frage, wo sie in Zukunft leben wollen – in der Stadt, in der Kleinstadt oder doch auf dem Land? Welche Wünsche die Menschen an das zukünftige Leben in urbanen oder ländlichen Gebieten haben, wie sie dort wohnen, sich ernähren und arbeiten wollen und welche Rolle technologische Innovationen, insbesondere aus dem Bereich der Bioökonomie, dabei spielen, darüber geben die Ergebnisse der Umfrage „Stadt.Land.Chancen“ Aufschluss. Die Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, des Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI), des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie des Bayerischen Rundfunks (BR) als Medienpartner und wurde mit Mitteln aus dem Wissenschaftsjahr 20/21 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.
Neben Daten zu erwartbar unterschiedlichen Bewertungen der infrastrukturellen Zukunft, der Mobilität oder des Kulturangebots etc. und einer ebenso erwartbaren Einigkeit unter Stadt- und LandbewohnerInnen bei den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist es überraschend, dass 82,7 % der Stadt- bzw. 86,9 % der LandbewohnerInnen Interesse daran haben, die Entwicklung ihrer Wohnumgebung aktiv mitzugestalten; bei den Älteren ist das ausgeprägter als bei den Jungen. Überraschend: Auch das Leben in WG‘s oder Mehrgenerationenhäusern können sich die Älteren eher vorstellen als die Jüngeren (87,6 % vs. 76,3 %). Ob Mehrgenerationenhäuser dabei eher ein ländliches Thema sind – gelebte Gemeinschaft – oder ein städtisches – individuelle Freiheit – kann man in der Studie interpretieren. Das Thema Vereinsamung allerdings ist – überraschend? – in den urbanen Regionen ein größeres als in den eher dünn besiedelten Gebieten. Wo nun ist die Zukunft zuhause? Wohl da, wo Sie oder ich oder wir alle leben. Immerhin. Be. K.