Summe eines Lebens
„We do not make night-cities, wo do not make winter-cities [...] – we just make cities for businessmen!” 1967 verabreichte Aldo van Eyck diesen Satz und weitere wie ein Stimulanzium einer im Wesentlichen jungen Zuhörerschaft; und die hätte, heute in Amt und Würden, viel von dem Mann lernen können, der sein ganzes Leben lang und immer mit Engagement für eine humanere Architektur jenseits aller (CIAM) Doktrinen kämpfte. Der Gesichts- und Geschichtslosigkeit hielt er Bilder und scharf geschliffene Sätze entgegen, die er von seinen Reisen durch die Welt mitbrachte.
Davon ist jetzt das Meiste sowie ein bisher unveröffentlichter langer Aufsatz in zwei Bände gepackt worden; die sind sorgfältig editiert, mit Kurzbiografie, Schriften- und Bautenverzeichnis ergänzt, über ein Register erschlossen. Diese wortgewaltige Summe eines Architektenleben liest sich so, dass man fast glaubt, das „man still breathes in and out. When is Architecture going to do the same?“ sei endlich in die eindimensionalen Verfassungen der Normbücher eingemeißelt.
Aldo van Eyck. Writings. Hrsg. v. V. Ligtelijn u. Francis Strauven. Sun Publishers, Amsterdam 2008, 2 Bde. i. Schuber, 984 S., plus DVD
99,95 €, ISBN 978-90-8506262-2