Théatre Le Maillon, Straßburg/FR
Die schwarz gebeizte Rohbetonfassade und die Kas-tenform des „Théatre Le Maillon“ in Straßburg in unmittelbarer Nähe zum EU-Parlament erzeugen die harsche industrielle Anmutung eines gigantischen Containerstapels. Doch im lichtdurchfluteten Inneren beeindrucken die enormen Dimensionen und die Leere der Räume. Der italienische Architekt Umberto Napolitano, Mitbegründer des Pariser Architekturbüros LAN Architecture, und sein Team wollten ausdrücklich kein Theater, sondern eine Theaterfabrik bauen – inspiriert vom italienischen Rationalismus und so die Tradition der Monumentalität der großen Straßburger Kultureinrichtungen aufnehmend. Ein Gebäude mit viel Licht, viel Volumen und viel Leere. So ist das Innere hyperflexibel und kann sich allen möglichen Konfigurationen und Kunstformen anpassen. Die ArchitektInnen verzichteten auf die klassische Aufteilung des historischen Theaters aus Lobby, Zuschauerraum und Backstage-Bereich. Dank mobiler Wände kann alles verbunden, verändert, bespielt werden. Die beiden Theatersäle sind dank ihres Baukastenprinzips hochflexibel und lassen alle möglichen Bestuhlungen zu: ebenerdig, frontal, bifrontal oder trifrontal. Räume lassen sich dank zu öffnender Fenster und beweglicher Falt-Elemente miteinander verbinden. So werden mit Ausnahme der nichtöffentlichen Bereiche fast die gesamten 7 000 m² des Maillon zur potentiellen Bühne. Das Theater kann hier überall stattfinden.
Projektdaten
Architektur: LAN Architecture, Paris/FR,
www.lan-paris.com
Fertigstellung: 2020
Hersteller: Solarlux GmbH, www.solarlux.com
Produkt: cero System