Untersuchungsergebnis

Der Mann lebt noch! Die also noch lebende Legende, Christopher Alexander, dessen „Pattern Language“ aus den 1970er-Jahren zu den meist verkauften und am wenigsten beachteten Architekturbüchern gehört, hat nun eine Forschungsarbeit provoziert. Und was für eine! Bezogen ist sie – von mehreren AutorInnen hervorragend analytisch und teils anschaulichst erzählend verfasst – auf eine späte Arbeit Alexanders in Japan: auf den Eishin Schul- und Universitätscampus (1983–1989) in der Nähe von Tokio. Dessen Bautensystem ist die konsequenteste Umsetzung der Grundverfassung der Pattern Language und damit geeignet, das System der Muster Sprache aus der zeitlichen Distanz heraus als effektiv, gewinnbringend gar oder auch als gescheitert beurteilen zu können. „Shifting Patterns“ spielt dabei auf die Frage an, ob der angelsächsische Blick auf das Grundsätzliche im Entwerfen und Bauen möglicherweise zu universellen Erkenntnissen und Wahrheiten gekommen ist. Und ob die grundsätzlichen Gedanken Alexanders konzise auf eine „Project Language“ heruntergebrochen werden können.

Neben dem Blick auf all das und natürlich auch auf das untersuchte Projekt – ein schöner Fotoessay ruht gleichsam mitten im Gedankenmeer der AutorInnen – erscheint mir vor allem das der zentrale Zugewinn zu sein: Die Frage nach der Bedeutung Alexanders für den aktuellen Architekturdiskurs. Die wird hier zum ersten Mal retrospektiv behandelt. Und kommt auch zu ganz nüchternen Ergebnissen. Christopher Alexander?! Auf diese Art und Weise immer wieder und mehr davon! Be. K.

Shifting Patterns. Christopher Alexander und der Eishin Campus. Hrsg. v. Eva Guttmann, Gabriele Kaiser, Claudia Mazanek.
Park Books, Zürich 2017, 192 S.,
139 Farb- u. 6 sw-Abb.
38 €, ISBN 978-3-03860-067-1

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