Vermessung der Burgruine Hohengenkingen
Student:innen der Hochschule Biberach haben das Gelände rund um die Burgruine Hohengenkingen im Landkreis Reutlingen vermessen. Von der einstigen Burg, die vermutlich im 12. Jahrhundert vom Ortsadel Genkingen erbaut wurde, ist aufgrund eines Brands nicht mehr viel übriggeblieben. Die Vermessungsarbeiten und archäologischen Unterschungen sollen nun Aufschluss darüber geben, wie die Burg einmal aussah und sie für die Region attraktiv machen. „Unsere Aufgabe war es, das Gebiet mit zwei unterschiedlichen Messverfahren zu vermessen, dem tachymetrischen Messverfahren und dem terrestrischen 3D-Laserscanning“, erklärt Lukas Bühler, der im dritten Semester Bauingenieurwesen studiert und am Projekt beteiligt war. An vier Terminen haben 70 Student:innen das Gelände untersucht. Beim tachymetrischen Messverfahren hat das Projektteam einzelne Punkte des Geländes, der Höhenlage der Mauerreste und der ersichtlichen Wege aufgenommen, um einen Geländeplan zu erstellen. „Beim 3-D-Laserscanning haben wir mit Hilfe des Geräts eine Million Punkte pro Sekunde aufgenommen, wodurch eine sehr große Datenmenge zustande kam“, so Matthias Hillebrand, der ebenfalls im dritten Semester studiert. Mithilfe des Verfahrens und der gewonnenen Daten soll ein digitaler Zwilling erstellt werden, der es ermöglicht, sich ortsunabhängig einen Überblick vom Gelände zu verschaffen. Unterstützung erhielten die Student:innen von Prof. Dr. Hans Quasnitza, Professor für Vermessungskunde an der Hochschule Biberach, der vorab in Vorlesungen auf das besondere Vorhaben vorbereitet hatte und auch vor Ort bei den Vermessungen den Projektgruppen zur Seite stand.
Mit ihren Vermessungen haben die Student:innen eine Grundlage geschaffen, die für eine weitere konzeptionelle Planung wichtig ist. Die Gemeinde Sonnenbühl erhofft sich nun weitere Antworten auf ihre Fragen, um die Burg in die Region reintegrieren zu können. Wie kann das Bodendenkmal erhalten werden, wie wird mit den übriggebliebenen Mauerresten umgegangen und machen weitere Ausgrabungen Sinn? Denn zukünftig soll auf dem von dichtem Wald umgebenen Gelände noch mehr geforscht werden. Es könnte sich ein interdisziplinäres Projekt entwickeln, das weiteren Hochschule und Universitäten die Möglichkeit gibt, sich an der Forschung zu beteiligen.