Wetterleuchten
Oskar von Miller-Turm. Meteomast, Campus Garching
Dem Oskar von Miller (1855-1934) hat nicht nur, aber ganz besonders, die Stadt München einiges zu verdanken; so beispielsweise das Deutsche Museum, in welchem Lebenswerk Nr. 1 Miller 1934 einem Herzanfall erlag. Kein Wunder also, wenn die Stadt, die TU München oder das Bayerische Baugewerbe dem Andenken an den Bauingenieur ein namensgleiches Forum stiftet, einen Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation und nun ganz aktuell einen neuen Wetterturm; der alte, der dem geplanten Gebäudekomplex der „Neuen Mitte“ weichen muss, diente den Wetterfröschen seit 1961 als schlichter Mast.
Der neue dagegen, ein Entwurf des Münchener Architektenbüros Deubzer, König und Rimmel (Tragwerksplanung: Prof. Rainer Barthel), ist mehr als das. Mit ovalem Querschnitt ist er 52 m hoch (mit Messaufbauten 62 m). Auf Ebenen in fünf, zehn, 20, 35 und 50 Metern Höhe befinden sich, ausgerichtet in alle vier Himmelsrichtungen, die Messgeräte. Die Gebäudehülle aus 25 mm starken und bis zu 6,30 m langen Plexiglaselementen wurde mittels Punkthaltern befestigt. Hinter der semitransparenten Hülle scheint die tragende Betonkonstruktion durch. An der Spitze des Turms zeigen 1350 Leuchtdioden das TUM-Logo. Weitere 3570 Leuchtdioden in Höhe des fünften Rings zeigen aktuelle Wetterdaten. Die transparente Gebäudehülle, die bis zu 30 Jahre Witterungs- und UV-beständig ist, stiftete die Firma Evonik/Röhm. Der gefällt das Bauwerk, dem Oskar ganz sicher in gleicher Weise. Be. K.