Wie reagieren wir auf die Krise? Wir fragten bei Architects not Architecture nach!
FermínTribaldos, Gründer von Architects not Architecture, ist zversichtlich, dass wir aus der Coronakrise viel Positives lernen werden.
Covid-19 und die damit verbundene Gesamtsituation stellt für uns alle eine Chance dar, sich in eine bessere Richtung zu entwickeln. Es ermöglicht uns Zeit zu nehmen zum Nachdenken und Reflektieren und drängt uns dazu, neue Ideen auszuprobieren. Allein diese zwei Sachen werden unsere Gesellschaft und Wirtschaft positiv beeinflussen.
Wir erleben seit einem Monat eine extrem aufregende Zeit. Wie können wir in Zeiten dieser Pandemie weiterarbeiten? Das Feedback, das wir von unseren Architekturkollegen hören, ist, dass das Arbeiten im Home-Office überraschend gut funktioniert. Wenn ich meine Antwort für die Eventbranche formulieren muss, würde ich das als einen Wechsel von Ebbe und Flut beschreiben.
In der Architekturvermittlung haben wir letzten Monat zuerst einen Ruhestand erlebt – alles wurde auf null gefahren. Nach ein paar Wochen hat man dann verstanden, dass diese Pandemie uns nicht nur einen Monat begleiten wird, sodass wir umdenken mussten. Jetzt, Anfang April, tritt die Flut ein – alles verlagert sich auf die digitale Welt. Täglich gibt es Live-Interviews, Webinare und online übertragene Live-Veranstaltungen. Auf einmal ist das Online-Angebot sehr groß (vielleicht zu groß?) und unheimlich interessant. Der Verlauf der Zeit wird zeigen, welche dieser digitalen Lösungen auch nach der Krise weiterhin bestehen bleiben werden und welche sich nicht als wertvoll bewiesen haben.
Langsam werden wir verstehen, dass wir sehr viel mehr hätten machen können, als wir bisher getan haben. Es ist die perfekte Zeit, kreativ zu sein und Neues auszuprobieren.
Aus dieser Zeit werden wir, meiner Meinung nach, reflektierter und bewusster herausgehen. Wir werden daran erinnert, was wirklich wichtig ist und werden diesem bewusst mehr Wert verleihen.
Zum Beispiel werden wir viel bewusster andere Menschen treffen und voller Dankbarkeit die Möglichkeit genießen, diese persönlich in die Arme schließen zu können. Denn dafür gibt es keinen digitalen Ersatz. Jedoch werden wir uns dann auch fragen, ob wir unbedingt für ein Meeting ins Ausland müssen oder ob dafür nicht ein „virtuelles“ Treffen reicht. Wir werden (hoffentlich) nachhaltiger leben und der Umwelt nicht nur eine Pause geben, sondern sie dauerhaft entlasten. (Werden wir das konsequenter durchhalten, auch wenn wir wieder reisen dürfen?)
Corona stellt alles auf den Kopf, aber es kann uns dabei helfen, uns selbst sowie die Welt, in der wir leben, ein wenig anders zu sehen und neue Chancen zu erkennen. Die “Normalität” nach der Pandemie wird eine andere sein, eine viel Reichere und Interessantere als vor der Krise. Lasst uns diese verrückten Zeiten nutzen, um uns gesellschaftlich weiterzuentwickeln. Ich bin optimistisch.
Ich weiß noch nicht genau was kommt, aber dieser Schub nach vorn wird passieren und wir werden davon profitieren. Eine Rückkehr zur gewohnten Normalität wird es nicht geben, vielmehr einen Aufbruch in eine Neue. Daher finde ich diese Zeit so spannend.