Wunderbar dick
Wer nicht erkennen kann, dass das Gebäude vor ihm eine Rekonstruktion ist, also glaubt, hier dem Original Geschichte ablauschen zu können, der wird, so unumwunden der Herausgeber „nicht getäuscht, sondern ist zu wenig informiert.“ Bricht man diese durchaus korrekte Haltung auf den Rothenburg o. T.-Besucher herunter, dann bekommt sie allerdings etwas gefährlich Überhebliches.
Doch der Herausgeber steht in diesem wunderbar dickleibigen Katalog nicht alleine, eine ganze Reihe von AutorInnen umkreist die Problematik der Rekonstruktion mit unterschiedlichsten Haltungen/Erkenntnisständen. Sie alle liefern Argumente für und wider Rekonstruktion, die meisten in pragmatischerer Stimmung als der einleitende Text des Herausgebers befürchten lässt. Etwa 150 Beispiele zeigen Rekonstruktionen damals und heute, und manchmal auch, aus welchem (patriotischen) Anlass es sie gab. Mit Glossar, Literaturverzeichnis, Personenregister.