Zweimal achtzigFrank O. Gehry und Walther Betz wurden 80
Eigentlich verbindet die beiden Architekten nicht so viel, ganz im Gegenteil ist ihre Auffassung von Architektur deutlich ihrem Herkommen und der Region geschuldet, aus welcher sie stammen. So ist der am 28. Februar 1929 geborene Mann aus dem sonnenverwöhnten wie zugleich hochkulturfernen Santa Monica eher als Lebemann des Bauens anzusprechen, der mit Abenteuerlust und den Erfahrungen im Umgang mit den Elementen im Rücken skulptural ge- wie deformierte Baukörper für den internationalen Markt entwickelte und realisierte.
Dagegen erscheint der am 3. März 1929 in Würzburg geborene Betz eher als ein kalkulierender Ingenieur, dessen Architekturen eher den Geschmack des tagtäglich gegessenen Schwarzbrotes haben, allerdings eines mit – paradoxer Weise – feinsten Zutaten. Und, auch das steht im Gegensatz zu seinem bekannteren Kollegen, wird die Arbeit von Walther Betz immer wieder und ausdrücklich „jenseits aller Moden“ beschrieben.
Während Frank Gehry mit Blick auf die weite Zukunft noch gerne ein Krankenhaus, eine Kirche oder eine Synagoge bauen möchte, andererseits auch in Sorge ist, er könne die Realisierung zahlreicher Wettbewerbsgewinne nicht mehr erleben, hat sich Walther Betz in seinem Büro Betz Architekten (seit 1957 mit Bea Betz, geborene Fütterer) bereits aus der ersten Reihe zurückgezogen.
Beide großen Architekten, die auf so unterschiedliche Weise die gebaute Landschaft dieser Welt veränderten, sei von hier aus eine herzliche Gratulation übermittelt! Be. K.