Erste Alvar Aalto Week in Wolfsburg

Vor 60 Jahren wurde in Wolfsburg das Kulturzentrum, das heutige Alvar-Aalto-Kulturhaus, eröffnet. Der Architekt: Alvar Aalto (1898–1976). Mit der Heilig-Geist Kirche (1962) und dem Gemeindezentrum Stephanus (1968) folgten noch zwei weitere Bauten des Architekten in der Stadt, die damals noch eher eine Werkssiedlung war. Und weil sonst außerhalb Finnlands so viel Aalto sich sonst nirgendwo erleben lässt, nahmen das die VW-Stadt Wolfsburg und die Alvar Aalto Stiftung aus Helsinki zum Anlass, vom 1. bis 11. September 2022 die erste Alvar Aalto Week in Deutschland auszurichten.

Alvar Aalto?
Die VW-Stadt
Wolfsburg entdeckt
so langsam ihre
ganz eigenen Werte
(hier das Phaeno
von Zaha Hadid)
Foto: Benedikt Kraft / DBZ

Alvar Aalto?
Die VW-Stadt
Wolfsburg entdeckt
so langsam ihre
ganz eigenen Werte
(hier das Phaeno
von Zaha Hadid)
Foto: Benedikt Kraft / DBZ

Über 30 Institutionen und Vereine folgten dem Projekteaufruf. Gemeinsam mit dem Forum Architektur der Stadt laden sie zu mehr als 40 Veranstaltungen und Aktionen in die drei Wolfsburger Aalto-Bauten und andere Orte in der Stadt ein. Das vielfältige Architektur- und Kulturprogramm ist im Internet einsehbar. Neben Vorträgen, Ausstellungen, Führungen und Diskussionen rund um die Themen Architektur, Design und Baukultur gibt es Angebote zur Geschichte, es gibt Konzerte von Jazz bis Klassik, ein Filmprogramm mit Dokumentationen und finnischen Spielfilmen sowie weiteres zu finnischer Kultur, Sprache und Landschaft.

Stadt und Stiftung wünschen sich einen lebendigen Dialog mit allen Beteiligten und Be­sucher:innen. Das einerseits, um über gemeinsame Schwierigkeiten bei Fragen des Erhalts und der Weiterentwicklung der Aalto-Architekturen zu sprechen, sowie andererseits über die Chancen, die deren touristische Vermarktung bietet. Und gerade bei Letzterem mangelt es deutlich. Zwar sind die Wolfsburger Aalto-Bauten gut unterhalten und auch wie selbstverständlich genutzt, doch offenbar hat die VW-Stadt in jüngster Vergangenheit eher auf spektakuläre Architektur gesetzt als auf den weniger spektakulären Bestand. Aber: Die Zeiten ändern sich, VW ist nicht mehr die Ewigkeit; vielleicht ganz im Gegensatz zu dem Werk des Finnen?! Hinfahren, mitmachen! Be. K.

www.wolfsburg.de/alvar-aalto, www.alvaraalto.fi
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