Deutscher Fassadenpreis 2022
„Ein atmosphärischer Gewinn für Stadt und Gesellschaft“, so die Jury des Deutschen Fassadenpreises 2022 über den diesjährigen Gewinner. Der steht in Leipzig-Möckern und ist der Neubau eines Blockheizkraftwerks, das mit seiner preiswürdigen Fassade „eine elegante, ästhetische Integration in den städtebaulichen Kontext“ erreicht. Dem Neubau und seinen Planer:innen von thoma architekten, Leipzig, wurde der Deutsche Fassadenpreis 2022 für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF) Ende September im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung übergeben, hinzu kamen vier Anerkennungen an die Architekt:innen und ihre Bauherr:innen. Der Architekturpreis wurde damit bereits zum 14. Mal vergeben.
Neben der Integration des Neubaus in eine Wohnsiedlung war ein großes Thema, so Susann Stiehl, Projektleiterin bei thoma architekten, eine langlebige Fassade zu realisieren, die sich zudem in ihre Komponenten zerlegen und wiederverwerten lässt; was durch die gewählte Bauart der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade überhaupt erst möglich gemacht wurde. Insgesamt zehn unterschiedlich dimensionierte Fassadenschindeln aus eloxiertem Aluminium wurde für die Hülle entworfen und gefertigt, ihre Dreiecksform bildet im Zusammenspiel in der Fassadenansicht einen diffusen, energiegeladenen Wirbel.
Zur feierlichen Preisverleihung hatten die Auslober u. a. Andrea Müller von Architects for Future eingeladen, die in ihrer Auftaktrede den dringenden Appell sendete, kreislaufgerecht und CO2-reduzierend zu planen und zu bauen. Daran anknüpfend appellierte Tim Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, das Vergaberecht zu reformieren und recycelte und alternative Baustoffe aufzuwerten. Was mit Blick auf die ausgezeichneten Projekte dann doch auf die kommenden Projekte dieses Wettbewerbs verweist, die sämtlich nur ein Versprechen auf die Zukunft darstellen, das es erst einzulösen gilt. Be. K.