Deutscher Hochschulbaupreis 2024
Außen sehr dezent, innen durchaus kräftiger angefasst: Der „Fritz-Foerster-Bau“ der TU Dresden erhält den Deutschen Hochschulbaupreis 2024
Foto: Albrecht Voss
Seit 2014 wird er im 2-Jahresturnus verliehen: der Deutsche Hochschulbaupreis. Damals erhielt den Preis das „Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum Potsdam-Golm von Staab Architekten, ein Neubau. Mit ihm verlieh der Bund eine Anerkennung an das Projekt „BlueBoxBochum „Von der Mensa zum Lernhaus“ von ARCHWERK Generalplaner KG, Bochum, eine Umnutzung.
Über die zehn Jahre und vier weitere Wettbewerbe geschaut, hat sich die Gewichtung in den Auszeichnungskriterien offenbar gedreht: Der sechste Deutsche Hochschulbaupreis geht in diesem Jahr nach Dresden an den Umbau des bestehenden und denkmalgeschützten Fritz-Foerster-Baus der TU Dresden, der einen Hörsaal und mehrere Seminarräume beherbergt sowie als Sitz der zentralen Verwaltung der Exzellenzuniversität dient. Der Backsteinbau aus den 1920er-Jahren ist ein Entwurf von Martin Dülfer, dem wir u. a. zahlreiche Stadttheater verdanken.
Auszeichnung an das „Texoversum“ der Hochschule Reutlingen
Foto: Brigida González
Die mit 15 000 € dotierte Auszeichnung für den Hauptpreis teilen sich das für die Bestandsüberarbeitung verantwortliche Büro CODE UNIQUE Architekten aus Dresden sowie der Bauherr, das Sächsische Bau- und Immobilienmanagement. Nach einer mehr als acht Jahre umfassenden Bauzeit wurde das ehemalige Forschungsgebäude der Chemischen Institute im Herzen der TU Dresden Ende Februar 2023 seiner neuen Bestimmung zugeführt. Die Dekontaminierung und Geruchsneutralisation des gesamten Objekts gehörten zu den größten Herausforderungen, die es zu bewältigen galt: Ehemalige Labore wurden zu Büros umgewandelt, der Zusammenschluss von Flur- und Foyerflächen schafft Platz für vielfältige Begegnungen und Veranstaltungen. Auch die sehr dezent angefügte Freitreppe und die neuen Sitzstufen im Innenhof laden Mitarbeiter und Universitätsangehörige zum kommunikativen Verweilen ein.
Neben dem Hauptpreis wurden zwei mit jeweils 5 000 € dotierte Auszeichnungen an das mittlerweile unter der Preislast ächzende Studierendenhaus der TU Braunschweig vergeben (Architektur: Gustav Düsing und Max Hacke) sowie an das von Südwesttextil e. V. finanzierte „Texoversum“ der Hochschule Reutlingen (Architektur: allmannwappner in Kooperation mit Menges Scheffler Architekten und Jan Knippers Ingenieure).
Auszeichnung an das Studierendenhaus der TU Braunschweig
Foto: Iwan Baan
Der Deutsche Hochschulbaupreis wurde von der Deutschen Universitätsstiftung (DUS) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zum sechsten Mal ausgelobt. Die Auszeichnung wird durch die Eberhard-Schöck-Stiftung mit einem Preisgeld in einer Gesamthöhe von 25 000 € unterstützt. Mit den Prämierungen des Hochschulbaupreises werden jeweils die Bauherrn und die Entwurfsverfasser ausgezeichnet. Um den Preis hatten sich 18 Hochschulen aus zehn Bundesländern mit 20 Projekten beworben.