Für die einen gut, die anderen schlecht: steigende Mietkosten
Etwa zeitgleich kommen zwei Meldungen, die sich – obwohl aus unterschiedlichen Quellen – hervorragend ergänzen. So wird zum einen mit Bezug auf eine Marktanalyse von Immowelt gemeldet, dass die Mietkosten für Student:innen schon im kommenden Wintersemester bis zu 16 % in der Spitze steigen werden (in Potsdam ist das der Fall). Zum anderen kommt eine Meldung aus dem für das Bauen zuständigen Bundesministerium. Hier hat die Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) für Anfang 2023 ein auf drei Jahre befristestes Programm angekündigt, mit dem der Neubau von Wohnungen für Studierende und Auszubildende stärker gefördert werden soll. Die Rede ist von dreistelligen Millionenbeträgen, die Bund und Länder gemeinsam aufbringen sollen.
Dass sich hier renditefixierte Investoren freuen, davon darf man ausgehen. Dass allerdings immer noch Neubau auf der Agenda des Bundesbauministeriums steht, verwundert. Offenbar braucht der Verwaltungsapparat länger, um auf die sich abzeichnende Neubaukrise zu reagieren, die durch Materialmangel, steigende Zinsen, hohe Inflation und sinkende Aktienwerte verursacht wird sowie eine Negativstimmung (Ifo-Index) auf einem weltweit sich abkühlenden Baumarkt. Dass bei vielen Neubauten für Studierende nicht mehr das WG-Modell verhandelt wird, sondern auf Einzel(Micro)Apartments gesetzt wird, dürfte die Sache zudem nicht günstig ausgehen lassen in diesen Zeiten. Be. K.