In Köln: „Ebertplatz 0?“ als Reallabor
Eine hölzerne Freitreppe in Köln verbindet ab sofort den dortigen Eigelstein und den Ebertplatz, zudem wurden Sitzpodeste in der Kunstpassage auf der Westseite errichtet. Mit diesen temporären Bauwerken wollen Studenten und Lehrerinnen der Fakultät für Architektur der TH Köln – in Kooperation mit dem Brunnen e. V. und Baukultur NRW e. V. sowie mit Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln – einen Beitrag zur langfristigen Umgestaltung des Platzes leisten. Das Vorhaben ist Teil des Zwischennutzungsprojekts „Unser Ebertplatz“.
„Mit unserem Projekt ‚Ebertplatz 0?‘ wollen wir Möglichkeiten der Gestaltung rund um die Ebertplatzpassage aufzeigen. Die Stadtgesellschaft ist eingeladen, die neue Freitreppe zum Eigelstein und die neuen Sitzgelegenheiten zu nutzen und zu erproben“, so Susanne Kohte, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Yasemin Utku und Chris Schroeer-Heiermann von der Fakultät für Architektur der TH Köln geleitet hat. Die Architekturstudentinnen haben eine rund 5m hohe Freitreppe sowie Sitzpodeste aus Holz errichtet und dabei mit dem Zimmermann Sascha Nitsche und dem Kölner Kollektiv „Werkstatt Global“, einer Gruppe selbstständiger Handwerkerinnen, zusammengearbeitet.
„Die Freitreppe bindet den Ebertplatz enger an den Eigelstein an und greift damit einen alten Wunsch der Bürgerschaft wieder auf. Der Platz ist weitaus sichtbarer und ohne eine Unterführung erreichbar. Die Freitreppe mit Plateauflächen eröffnet neue Perspektiven auf den Platz, zudem initiiert sie weitere Aufenthalts- und Veranstaltungsmöglichkeiten, die durch die Sitzpodeste in der Passage erweitert werden. Die Platzierung eines Eiswagens ist darüber hinaus vorgesehen, er soll das Angebot ergänzen“, berichtet Utku.
Die Holzbauten sind das Ergebnis eines studentischen Projekts an der TH Köln, Entwürfe und Pläne wurden mit der Stadt Köln, den Zwischennutzerinnen und weiteren Partnern im gesamten Prozess abgestimmt.
Das Projekt „Ebertplatz 0?“ der TH Köln ist damit in ein Reallabor der Stadt Köln eingebettet – dem Zwischennutzungsprojekt „Unser Ebertplatz“. Dieses hat zum Ziel, in offenen Prozessen neue Gestaltungs- und Nutzungsideen zu entwickeln und vor Ort zu erproben. Die Holzelemente bleiben für drei Monate stehen. Sollte es nicht zu einer Verlängerung der Genehmigung kommen, werden die Materialien und die Sitzpodeste an Interessierte zur weiteren Nutzung abgegeben.
Das Projekt selbst wird nach Abschluss ausgewertet, die Ergebnisse an die Stadt übergeben. Sie können als Impuls in den weiteren Planungs- und Gestaltungsprozess der Stadt Köln für die langfristige Umgestaltung und Nutzung des Ebertplatzes einfließen.