Gemeindezentrum mit Moschee, Köln-Ehrenfeld

www.ditib.de, www.boehmarchitektur.de

„Ehrenfelder Ei“ nennen die Nachbarn und weitere Kölner den Neubau des wohl größten islamischen Gemeindezentrums mit Moschee in Deutschland. Fünf mächtige Betonschalen wollen sich in einem imaginären Scheitelpunkt zur Kuppel fügen, doch der Architekt ließ sie nicht. Die wie schützende Handflächen 34 m hoch in den Himmel ragenden gekrümm­ten Scheiben aus Ortbeton lassen weite Spalten offen, die später mit Glas verschlos­sen werden. Die massive Vollstahlträger (Querschnitt 110 mm) zwischen den Schalenelementen sollen ein Restrisiko ausschließen, falls die Erde einmal bebt. Von unten nach oben im Querschnitt verjüngt, sind die Schalen im Boden wie über die Decke, die den Gebetsraum vom darunter­liegenden Versammlungsraum trennt, eingespannt.

Das in der Vergangenheit teils massiv angefeindete Ensemble auf der Ecke Innere Kanalstraße/Venloer Straße besteht aus Sichtbeton, dessen gestockte, hydrophobierte Haut Natursteincharakter erzeugen soll, der auch bei Nässe gewahrt bleibt.

Die Gesamtkosten des Zentrums liegen bei rund 25 Mio. €, davon sind knapp 8 Mio. € über Spenden aufgebracht worden. Wohl im Mai 2012 wird dann die Türkisch-Islamische Union (Diyanet Isleri Türk Islam Birligi, DITIB) hier einziehen und im Betraum der
Moschee mit etwa 1 000 Gläubigen zwischen zwei jeweils 5  m hohen Minaretten dem
Gebet nachgehen. Die große Freitreppe,
die von der Venloer Straße in die Mitte der
Anlage und auf die Eingangsebene der Moschee zielt, soll dann dem öffentlichen Raum einen attraktiven Ort städtischen Lebens schenken; man kann dazu die Daumen drücken. Be. K.

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