Moscheenstreit in Kölnwww.zentralmoschee-koeln.de, www.boehmarchitektur.de
Ein bisschen ist es so wie bei Stuttgart21: zwei Kontrahenten, ein Schlichter. Doch während in Stuttgart Ex-Generalsekretär und Ex-Minister Heiner Geißler zu schlichten versuchte, machte das – mit zunächst einmal mehr Erfolgsaussichten – der Ex-Oberbürgermeister Kölns, Fitz Schramma am 18. November auf einer Sonderbeiratssitzung in Köln. Schramma war jedenfalls im Streit zwischen Bauherrin Ditib und Architekt Paul Böhm zum Moderator ernannt worden. Das Mehr an Erfolgsaussichten könnte sein, dass im Gegensatz zu Stuttgart beide Seiten einen drohenden Baustopp abwenden wollten, und, so der Stand am 24. November, noch wollen.
Grund des Streits sind Vorwürfe der Bauherrin der großen Moschee in Köln gegenüber Paul Böhm, er habe von zahlreichen und auch schwerwiegenden Planungsfehlern gewusst, diese aber nicht weiter gemeldet. Der Architekt Paul Böhm sieht sich einer Kampagne ausgesetzt, an deren Ende ein gänzlicher anderer Moschee-Bau stehen soll, als er diesen entworfen hat. Seine Kündigung ist mit dem Schlichtervorhaben nicht aufgehoben, beide Seite wollen allerdings vertrauensvoll zusammen arbeiten; irgendwie.
Böhm, dem von der Ditib auch vorgeworfen wurde, christliche Symbole in den Moscheeentwurf eingeschmuggelt zu haben, betonte mehrmals, er wolle in jedem Fall den Bau bis zu seiner Fertigstellung begleiten und gegen Veränderungen an seinem Entwurf notfalls auch juristisch vorgehen. Eröffnungstermin soll sein: Mitte 2012. Be. K.