Liebe Leserinnen und Leser,

was denken Sie am Anfang des neuen Jahres 2025: an Zukunft oder an Zukünfte? Wir haben in der Redaktion lange diskutiert, ob Einzahl oder Plural vor dem „Bauen“ stehen soll und uns  für die Mehrzahl entschieden. Zukunft ist eben nicht der eine Ort, die eine Zeit, das eine Setting. Zukunftsräume bilden sich aus unser aller Vorstellungen vom Zukünftigen, die Bilder davon können hell oder dunkel, rot, grün oder grau gefärbt, Panorama oder Miniaturformat sein. Je nachdem.

Die Vielfalt von Zukunft bildet sich dann wunderbar in der Stimmenvielfalt ab, die wir in diesem ersten und wie immer besonderen Heft im Jahr für Sie orchestriert haben. Stimmen, die Planerinnensicht widerspiegeln, die Sicht der Lehrenden, der Entscheider in Gremien und Vorständen, der Forschung und den Verbänden. Diese alle schauen in ihrem jeweiligen Beitrag anders auf das Zukünftige. Doch schauen wir schnell blätternd über alle Beiträge, so formt sich tatsächlich in der Vielfalt ein zentraler „Aspekt Zukunft“ sehr deutlich: In den hier versammelten Beiträgen geht es um die dringend anstehende, notwendige Veränderung im Bauwesen. Die wird einmal als „Bauwende“ angesprochen, dann als „reduzierte ­Moderne“, als „Neue Ästhetik“, „enkelgerechtes Bauen“, „Gemeinwohl“ u. v. a. m.

Gegliedert haben wir das Heft in fünf große Kapitel, die wir genannt haben: Verantwortung, Ästhetik, Akteure, Resilienz und Vorbilder. Mit diesen Oberbegriffen, Echos aus unserer Diskussion um Inhalte und Gliederung (und Haltung!), spielen wir die „Zukünfte des Bauens“ auf möglichen, aber natürlich nicht vollzählig seienden Feldern der fachlichen Begleitung des Planens und Bauens in nächster Zukunft.

Dass wir die hier aufgeschlossenen Diskursfelder und ihre Stichworte als roten Faden in die folgenden Hefte des Jahres aufnehmen werden, versteht sich von selbst. Unsere Heft-Themen  2025 sind hier beispielsweise Bauen im Bestand (11|2025), Stadtquartiere (7-8|2025), Wohnen (12|2025), aber auch das im Zusammenhang mit Zukunft schwierige und durchaus heikle­ Thema Beton (03|2025). Dass wir das Thema KI in unserem bereits in der Dezember-Ausgabe gestarteten „DBZ KI-Dialog“ in allen Heften berücksichtigen werden, aber natürlich auch in diesem Zukünfte-Heft mit einer längeren Seitenstrecke (ab. S.  78), scheint selbstverständlich, doch der Blick in die uns begleitende Fachpublizistik lässt das Selbstverständliche bei­nahe schon exklusiv erscheinen!

Dass wir uns auch in 2025 Sie als zufriedene wie zugewandte und immer kristisch begleitende Leserinnen und Leser wünschen, müssen wir nicht verraten, auch das sollte selbstverständlich sein. So bleibt uns am Anfang des Jahres vor allem das: Wir wünschen Ihnen und uns gute Zukünfte!

Seien Sie herzlich gegrüßt, bleiben Sie beweglich,

Ihr

Benedikt Kraft

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