Nicht immer komplett bauen/denken
Ausgangspunkt für die Ausstellung „Incomplete Works“ in der Architekturgalerie in Berlin ist die Frage, ob wir uns Gebäude immer als etwas zu Vollendendes vorstellen müssen. Oder ist es möglich, sie als permanente Baustellen zu betrachten, ständig unvollendet und im Werden? BAUKUNST untersuchen in ihrer Ausstellung zwei aktuelle Projekte mit sehr unterschiedlichem Programm, Kontext und Ambitionen auf ihr Potenzial, Themen wie Nutzungsabfolgen, Alterung, Erinnerung und Vergessen sowie re-use und pre-use zu verhandeln. Das erste Projekt ist die Neugestaltung der Restflächen von La Defense, das zweite eine Müllverbrennungsanlage am Stadtrand von Zürich. Beide Projekte bewegen sich zwischen einer Vielzahl von Zeitebenen, die sie gleichzeitig produzieren und verbrauchen. Die Ausstellung versucht, die etablierte Gewohnheit, Raum ohne Zeit zu denken, zu überwinden und erforscht so die Konstruktion der Konstruktion.
BAUKUNST wurde 2010 von Adrien Verschuere in Brüssel gegründet. Das Atelier kombiniert Kunst und Technologie und sucht immer den Dialog mit verschiedenen Wissensformen. Seit 2019 ist Adrien Verschuere Gastprofessor an der EPF Lausanne. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. Mai 2023, am 4. Mai gibt es um 19 Uhr ein Gespräch mit Susanne Hauser und Adrien Verschuere.