„Recycling Beauty“, Ausstellung in Mailand
Vor Jahren machte das Enfant terrible der Kunstszene, Damina Hirst, eine Ausstellung in Venedig, die er titelte: „Treasures from the Wreck of the Unbelievable“. Hier ließ er, dokumentarfilmisch gestützt, die Mär in die Welt setzen, man habe antike Statuen auf dem Meeresgrund gefunden, wunderbare, nie gesehene Kunstschätze. Wir sahen einen Film von der Bergung des Skulpturen-schatzes und er stellte die Arbeiten aus. Wundervolle Arbeiten, sämtlich in Carrara von noch lebenden Bildhauer:innen kunstvoll gefertigt.
In eine ähnliche, aber doch wieder ganz andere Richtung geht die noch bis in den Februar 2023 in Mailand in der von Rem Koolhaas realisierten Ausstellungswelt der Fondazione Prada gezeigte Ausstellung „Recycling Beauty“. Eine auch Studie seiende Artefaktepräsentation, die sich ausschließlich der Wiederverwendung griechischer und römischer Antiquitäten in postantiken Kontexten widmet, vom Mittelalter bis zum Barock. Die Kuratoren und der Ausstellungsmacher Rem Koolhaas/OMA wollen uns davon überzeugen, dass die Kunst der Antike nicht erst in der Klassik wiederbelebt und Teil des bis heute gültigen Bildungskanon ist, sondern dass sie, als ein vitales Element, unsere Gegenwart und Zukunft beeinflussen. Beeindruckend schön! Be. K.