Wärmepumpenmarkt: Viessmann verkauft

Als die Meldung, Viessmann trenne sich von seiner Wärmepumpensparte, in der Nacht vom 25. auf den 26. April vom Gerücht zur Nachricht wurde, klingelte nicht bloß bei den rund 9 000 betroffenen Mitarbeiter:innen dieses Segments die Alarmglocke. Am 26. kam dann auch gleich eine Wortnotiz aus dem Bundeswirtschaftsministerium, in welcher dessen Chef, Minister Habeck, die Wogen zu glätten versuchte: Man werde – auch wohl, weil das verkaufende Unternehmen von der Energiepolitik der aktuellen Bundesregierung profitiere – darauf achten, „dass die Vorteile unserer Energiepolitik und Gewinne, die damit erwirtschaftet werden, auch weiter dem Standort Deutschland zugute kommen.“ Wie und was, musste in dieser ers-ten Reaktion offenbleiben.

Viessmann verkauft seine Klimasparte einschließlich der lukrativen Wärmepumpen an den US-Konkurrenten Carrier Global, der soll dafür rund 12 Mrd. € bezahlen. Fachleute halten das für einen sehr guten Deal, Viessmann offenbar auch. So wird das hessische Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen rund 106 Mio. € als Prämie auszahlen, wie aufgeteilt und in welchen Stückelungen ist noch offen.

Mit dem Verkauf kommt das Traditionsunternehmen offensichtlich einer Entwicklung zuvor, die sich bereits jetzt schon abzuzeichnen beginnt: Trotz zunehmender Verlagerung der Produktion in osteuropäische Länder werden europäische Unternehmen gegen die asiatische Konkurrenz wohl untergehen. Denn von dort kommen die nötigen Mengen zu einem konkurrenzlos günstigen Preis, der, das ist klar, auf Kosten von Umwelt und Mitarbeiter:innen erzielt wird, womit der Wärmepumpenmarkt in Europa – sollte er einmal in koreanischer, chinesischer oder taiwanischer Hand sein – alles andere, aber keinen Beitrag zu sozia­lem Frieden und Klimaschutz darstellt. Be. K.

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