Museum van Drenthe demnächst
Ein kleines Museumsjuwel von Designed by Erick van Egeraat 22.01.2018Bald ist es soweit: Das Museum van Drenthe im niederländischen Assen, ein Kunst- und kulturhistorisches Museum der Provinz Drenthe wird am 16. November 2011 eröffnet; was nicht so ganz korrekt ist, denn das Museum konnte vergangens Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern. Untergebracht im ehemaligen Amtshaus der Provinz Drenthe wurde es dort schon lange zu eng, Ende 2007 beschlossen die Provinz und die Museumsleitung, einen Erweiterungsbau errichten zu lassen. Für diesen gewann Erick van Egeraat einen Wettbewerb mit einem ganz eigenwilligen Entwurf, zu dessen Eröffnung sogar Ihre Majestät Königin Beatrix der Niederlande zugegen sein wird.
Die feierliche Eröffnung markiert einen nur 18-monatigen Arbeitsprozess und wir zeigen Ihnen hier vorab schon mal ein Bilder von diesem kleinen wie feinen Projekt; das interessante Querverweise auf der Entwurfsästhetikebene zum höchst umstrittenen „Paulinum“ in Leipzig aufweist. Der Entwurf, der damals einstimmig von der Jury angenommen wurde, zeichnet sich durch seinen Anspruch aus, durch die Ergänzung auch den Bestand in die Neukonzeption mit auf zunehmen und damit aus beiden eine Einheit geformt zu haben, die der zukünftigen Ausrichtung der Museumsarbeit neue Impulse geben könnte.
Zentrale Entwurfsidee ist die umfassende Integration des gesamten Museums in die bestehende Stadtlandschaft. Austariert im Spiel zwischen Gebäude, Landschaft und Wasser, schafft der Neubau sehr subtil eine neue Identität für den Ort und darüber hinaus bis ins historische Zentrum der Stadt Assen.
Das gestaffelte, bepflanzte Dach des unterirdischen Neubauflügels verbindet das vorhandene Stadtgrün zu einem neuen Grünraum, einer neuen, öffentlich zugänglichen Parklandschaft. Öffnungen im Dach bringen Tageslicht in die darunterliegenden Ausstellungsräume. Durch die Verlegung des Eingangs in diesen Flügel wird der Museum deutlicher in den Stadtraum angebunden als zuvor. Die Eingangssituation wurde in das bestehende Kutschenhaus implementiert, das – in zur Zeit üblicher Weise – um einen Meter über den Boden zum Schweben gebracht wurde durch eine zwischen Boden und Wand eingebrachte, umlaufende gläserne Fuge. Die historische Fassade des Altbaus blieb unberührt, die Architekten spielen hier mit dem Kontrast von Bürgerhaus außen und hochmoderner Museumsinnenarchitektur innen. Nachts wenn unter dem Kutschenhaus Licht aus dem Boden in den Stadtraum dringt, wird das Museum zum Leuchtturm für die Stadt und seine Bürger; und damit zum wahren Bürgermuseum unserer Tage.