Internationaler Hochhauspreis 2014

Bosco Verticale von Stefano Boeri ausgezeichnet

Der Bosco Verticale ist Teil eines Revitalisierungsprojekts des Stadt Mailand, dem „Metro-bosco“. Eine Verdichtung des Stadtviertels unter nachhaltigen Bedigungen. Zwischen der Via Gaetano des Castilla und der Via Frederico Confalonieri, im Park „Porta Nova“, stehen die zwei Hochhäuser mit ihren begrünten Fassaden.
 
Seit heute ist der Bosco Verticale – der vertikale Wald – Preisträger des mit 50 000 € dotierten Internationalen Hochhauspreis 2014. Aus über 800 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre weltweit fertiggestellt wurden, hat das Deutsche Architekturmuseum 26 Gebäude aus 17 Ländern nominiert. Kriterium ist, „dass das Gebäude Nachhaltigkeit, äußere Form und innere Raumqualitäten wie auch soziale Aspekte zu einem vorbildlichen Entwurf verbindet.“ Das Wohnhochhaus von Stefano Boeri setzte sich am Ende durch gegen „De Rotterdam“ in Rotterdam von OMA, Rotterdam; „One Central Park“ in Sydney von Ateliers Jean Nouvel, Paris; „Renaissance Barcelona Fira Hotel“ in Barcelona von Ateliers Jean Nouvel, Paris und Sliced Porosity Block in Chengdu von Steven Holl Architects, NYC.
 
Bosco Verticale – zwei Wohnhochhäuser basieren auf rechteckigen Grundrissen und sind mit 19 bzw. 27 Geschossen unterschiedlich hoch. Die um einen zentralen Gebäudekern mit Aufzügen und Treppenhaus angeordneten Stockwerksplatten kragen unregelmäßig über die Fassaden hinaus. Dort bilden sie Terrassen, die mit Pflanzen und Bäumen bestückt sind. So ist jede der 113 unterschiedlich großen Wohnungen mit mindestens einer Terrasse ausgestattet, die wie ein „kleiner Wald“ wirkt: insgesamt 480 große und mittelgroße Bäume wachsen an der Fassade, sowie 300 kleinere Bäume, die mit 11.000 Bodendeckerpflanzen und 5000 Sträuchern durchmischt sind – das entspricht einem Hektar Wald! Sie werden durch ein ausgefeiltes System bewässert. Die Pflanzen sorgen für eine natürliche Klimatisierung der Wohnungen und bieten den Bewohnern eine besondere Wohnqualität, auch auf hohen Etagen. Neben der skulpturalen Qualität und der innovativen Begrünung beeindruckten die Doppeltürme von Boeri Studio auch kontextuell: Die Lobbys bieten den Bewohnern nicht nur einen Eingangsbereich für gemeinschaftliche Nutzungen.
 
Stefano Boeri sieht den Preis als einen Aufruf: „Es ist eine Einladung über Architektur als Antizipation der Zukunft nachzudenken und nicht nur eine Frage von Stil und Formensprache.“

Das Deutsche Architekturmuseum zeigt alle nominierten Projekte in der Ausstellung „Best Highrises 2014/2015 – Internationaler Hochhaus Preis 2014“ vom 20. November 2014 bis 1. Februar 2015 in Frankfurt. Die Ausstellung präsentiert nicht nur den Preisträger und die Finalisten, sondern alle 26 nominierten Projekte.

Weiter Informationen: www.international-highrise-award.com, www.dam-online.de

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