Robert Venturi (1925-2018)
20.09.2018"Robert Venturi, one of the world's leading architects, has died at the age of 93. He passed away peacefully at home on Tuesday after a short illness. An expanded statement about Bob's incredible life will be coming in the next few days. For now, Denise Scott Brown and James Venturi have asked that we respect their wishes for privacy while they grieve."
Dieses Statement verschickte die Familie Robert Venturis einen Tag nach seinem Tod und kündigte weiteres für die kommenden Tage an. 93-jährig verstarb in seiner Geburtsstadt der vielleicht noch vor Frank Lloyd Wright oder auch Louis I. Kahn einflussreichste us-amerikanische Architekt nach kurzer Krankheit. Berühmtheit erlangte der Architekt, der mit seiner Frau Denise Scott Brown ab 1969 das Büro Venturi, Scott Brown and Associates in Philadelphia führte und uns zahlreiche Bauten hinterlassen hat, aber eher durch seine Schriften zu Architektur und Städtebau.
So erhielt der Quäker-Sohn den Pritzker Preis (1991) für seine theoretischen Untersuchungen, hier insbesondere für die Arbeit "Complexity and Contradiction in Architecture", New York 1966 (deutsch 1978), das Kritiker als das wichtigste theoretische Werk neben Le Corbusiers "Vers une Architecture" von 1923 sehen. In Deutschland wesentlich bekannter und kontrovers diskutiert war aber sicherlich das von ihm, Denise Scott Brown und Steven Izenour verfasste "Learning from Las Vegas" aus dem Jahr 1972, das im damaligen Westdeutschland in seiner Übersetzung von 1979 den Nerv der Zeit traf und die Postmoderne zum damals omnipräsenten Stil in deutschen Großstädten explodieren ließ.
Sein damals ebenfalls wie eine Ikone angschautes Haus für seine Mutter hat viele Einfamilienhäuser ambitionierter Architekten in Europa das nachahmen lassen, was eigentlich nicht nachzuahmen war: den neuen american way of building.
Nun ist der Mann gestorben. Und das, was ihn zum Pritzker Preisträger machte, lebt in unglaublich vielen Bauten bis heute weiter. Be. K.