Wie gehen wir mit der Corona-Krise um? Dazu fragten wir nach bei Sebastian Kittelberger von dasch zürn + partner.
18.06.2020 |Sebastian Kittelberger von dasch zürn + partner aus Stuttgart wie die Corona-Krise ihre Arbeitsweise im Büro verändert hat.
Sebastian Kittelberger von dasch zürn + partner spricht über das was bleibt von der Corona-Krise
Foto: dasch zürn + partner l Sebastian Kittelberger (Dipl. Ing.)
Wie hat Corona Sie getroffen und Ihr Büro getroffen?
Das Virus Covid19 und seine unmittelbaren Konsequenzen haben unsere Büro-Existenz nur bedingt beeinträchtigt. Glücklicherweise haben wir bisher weder gesundheitliche, psychische noch existentielle Beeinträchtigungen.
Wie hat Corona Ihre Arbeitsweise als Architekt verändert?
Unsere Büros sind in Stuttgart und München. So sind wir das Arbeiten und Kommunizieren über Distanz bereits gewöhnt. An unserer grundsätzlichen Arbeitsweise hat sich deshalb wenig bis gar nichts verändert. Die Kommunikation intern, mit den Fachplanern und den Bauherrn hat sich aber wesentlich verändert. Planer-, Bauherrn- und Kundengespräche werden jetzt ausschließlich telefonisch geführt. Auch Home Office und Videokommunikation sind jetzt Teil des Arbeitsalltags geworden. Das heißt konkret, sorgfältige und aufwendige Vorbereitungen für Besprechungen und Präsentationen, um die Beteiligten im digitalen Medium optimal durch die Gespräche zu führen.
Welche Maßnahmen wurden in Ihrem Büro ergriffen?
Einige Mitarbeiter arbeiten von Zuhause aus und kommunizieren telefonisch oder über Chat miteinander. Auch werden starre Arbeitszeiten mehr an die Ansprüche der Arbeitnehmer angepasst. So können Arbeitnehmer die sozialen und familiären Veränderungen aufgrund des Virus ausgleichen. Technisch wurde aufgerüstet, um für einen großen Anteil der Mitarbeiter Home Office möglich zu machen. Im Büro wird Abstand gehalten und Oberflächen werden mehrmals am Tag desinfiziert.
Was ist gut, was darf bleiben?
Die flexible Arbeitsweise von verschiedenen Standorten kann weiterhin so bestehen bleiben. Mehr Zeit für Architektur, weniger Zeit auf der Straße.
Erwartete Entwicklung in den nächsten drei Monaten ...
Ich erwarte noch weiterhin eine massive Einschränkung des Alltags in den nächsten drei Monaten. Jedoch wird es Schritt für Schritt wieder Richtung Normalität gehen. Allerdings werden die Folgen und Veränderungen nach dieser schweren Krise in vielerlei Hinsicht einschneidend sein. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Bauwirtschaft, die bekanntlich eher antizyklisch verläuft, sind teils jetzt schon zu spüren. Verzögerungen in Projektabläufen werden vermutlich erst der Anfang sein.