ASTOC plant Viertel in São Paulo
Das innerstädtische Gebiet Mooca - Vila Carioca in São Paulo war vor rund 100 Jahren eines der ersten Industrie- und Arbeiterviertel. Industrielle Dezentralisierung und ein Rückgang der Produktion hatten größere Leerstände zur Folge. Elendsviertel (Favelas) entwickelten sich ungeplant in direkter Nachbarschaft zu den gut bewachten inmnenstadtnahen Wohnvierteln der Wohlhabenden. Das Entwicklungsareal mit der enormen Größe von 1650 Hektar soll jetzt städtebaulich aufgewertet und umstrukturiert werden. Mit dieser Aufgabe ist das Büro ASTOC, Köln, beauftragt worden.
So untersuchen die Planer das Entwicklungsgebiet eingehend auf die städtebaulichen Chancen und Schwächen. Eine sichtbare Herausforderung ist die Zerschneidung des Gebiets durch eine Autobahn, den Fluss Rio Tamanduateí und eine Bahntrasse. Mooca - Vila Carioca ist Teil des 2002 verabschiedeten dritten Masterplan des Architekten und Stadtplaners Jorge Wilhelm. Der Masterplan ist ein strategisches Konzept das lang- und kurzfristige Planungen vereint. Unter anderem sieht es vor mehr öffentliche Plätze zu schaffen, das Baurecht zu vereinfachen und zudem den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern.
Die Kölner Architekten planen auf dem 1650 Hektar großen Gebiet ein durchmischtes Viertel, das sie aufgrund der komplexen Gemengelade und der weiten Fläche in Sektoren einteilen. Es sollen Büros, Wohnungen und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen geschaffen werden. Großzügige Grünflächen werden in Zukunft das ehemalige Industriegebiet durchziehen. Dabei achten die Architekten besonders darauf, dass vorhandene Strukturen verbessert werden und wenn nötig ergänzt werden. Sie wollen Voraussetzungen für einen eigenständigen neuen und dennoch gewachsenen Stadtteil schaffen.