Alles offen?
Offener, internationaler 2-phasiger Wettbewerb ganz offen entschieden. Wir zeigen Gewinner und andere Kandidaten 22.01.2018Am Ende blieben von 831 eingereichten Beiträgen vier Entwürfe übrig: die der Architekturbüros Gonzalez Hinz Zabala aus Barcelona und Young & Ayata aus New York auf Platz eins, gefolgt von Entwürfen aus Zürich auf Platz 3 und Toronto auf Platz 4 (s. unten). Allerdings hatte das Preisgericht zum Internationalen Architekturwettbewerb, das am am 3. September 2015 in Dessau tagte, nur aus 30 Entwürfen der zweiten Wettbewerbsphase auswählen müssen. Zu den vier Platzierten wurden noch drei Anerkennungen vergeben.
Die Preisträger sind wie folgt:
Zwei Erstplatzierungen:
Gonzalez Hinz Zabala (Roberto González Peñalver, José Zabala Rojí, Anne Katharina Hinz), Barcelona/Spanien, mit Landschaftsarchitekt Roser Vives de Delás, Barcelona/Spanien
Young & Ayata (Michael Young, Kutan Ayata), New York/USA, mit Landschaftsarchitekt Misako Murata, New York/USA
Dritter Platz:
Berrel Berrel Kräutler AG (Maurice Berrel), Zürich/Schweiz, mit Landschaftsarchitekt ASP Landschaftsarchitekten AG (Florian Seibold), Zürich, Schweiz
Vierter Platz:
Ja Architecture Studio (Nima Javidi), Toronto/Kanada, mit Landschaftsarchitekt JA Architecture Studio (Behnaz Assadi), Toronto/Kanada
Drei Anerkennungen wurden an die folgenden Büros vergeben:
Raummanufaktur (Edin Saronjic, Alexander Scholtysek), Darmstadt/Deutschland, mit Landschaftsarchitekt Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin/Deutschland
Nussmüller Architekten ZT GmbH (Inge und Stefan Nussmüller), Graz/Österreich, mit Landschaftsarchitekt Ingenieurbüro für Landschaftsarchitektur Robert Kutscha, Graz/Österreich
Steiner, Weißenberger Architekten (David Steiner, Karl Weißenberger), Berlin/Deutschland, mit Landschaftsarchitekt Jens Henningsen, Berlin/Deutschland.
„Der Wettbewerb“, so auf der Ausloberseite im Netz zu lesen, „hat gezeigt, dass eine Umbruchphase begonnen hat. ‚Die Typologie der Museumsarchitektur ist nicht mehr eindeutig gesetzt. Das Vertikale ist vorbei, ein neues Thema ist Flexibilität. Aber die neue Entwicklung hat noch keine klare Richtung. Die zwei Erstplatzierungen sind sehr gegensätzlich. Das ist eine Chance jetzt international in der Öffentlichkeit und mit Fachleuten eine Diskussion zu beginnen. Der Anfang für das Neue zu sein, dafür sind Dessau und das Bauhaus ideal. Das ist spannend.‘ So Chris Dercon, Direktor der Tate Modern in London und einer der Sachpreisrichter.“
Da sich zwischen den beiden Erstplazierten ganz offensichtlich Welten auftun, kann man nur hoffen, dass die Stiftung Bauhaus Dessau mit der Stadt Dessau-Roßlau als Bauherrin diese Offenheit auch aushält und zu einem endgültigen, einem gültigen Entwurf schließen kann. Das soll bis Ende 2015 geschehen.
Das geplante Bauhaus Museum Dessau soll dem Bauhaus erstmalig die Chance bieten, die herausragende Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau dauerhaft und unter bestmöglichen konservatorischen Bedingungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der geplante Standort für das Bauhaus Museum Dessau befindet sich im Stadtpark unmittelbar im Stadtzentrum von Dessau-Roßlau. Die Stadt Dessau-Roßlau sucht mit diesem Wettbewerb als Mitausloberin Entwürfe für die Integration des Museumsgebäudes in die landschaftsarchitektonische Situation des Stadtparks unter Respektierung der vorhandenen Qualitäten und Nutzungen. Das Raumprogramm des neuen Bauhaus Museums umfasst insgesamt Flächen von zirka 3500 m², die Ausstellungsfläche soll bei 2100 m² liegen. Be. K.
Baukosten
Der Kostenrahmen für die Gesamtmaßnahme des Museumsneubaus – Kostengruppen 100 bis 700 gemäß DIN 276, also auch inklusive Ausstattungskosten – darf laut Ausloberin maximal 25 Mio. € brutto kosten.
Fachpreisrichter:
Guido Hager, Landschaftsarchitekt, Zürich
Barbara Holzer, Architektin, Zürich/Berlin
Regine Leibinger, Architektin, Berlin
Wolfgang Lorch, Architekt, Darmstadt
Jürgen Mayer H, Architekt, Berlin
Ralf Niebergall, Architekt, Magdeburg
Matthias Vollmer, Architekt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Sachpreisrichter:
Frank Assmann, Leiter der Bauabteilung der Stiftung Bauhaus Dessau
Sigrid Bias-Engels, Gruppenleiterin bei der Staatsministerin für Kultur und Medien
Chris Dercon, Direktor Tate Modern, London
Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt
Peter Kuras, Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau
Claudia Perren, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau