Noch ein Preisentscheid in Dessau
Gonzalez Hinz Zabala baut Bauhaus Museum, der ebenfalls erstplatzierte Entwurf von Young & Ayata scheiterte in der Verhandlungsrunde 22.01.2018Gerade um jungen Büros eine Chance zu geben, wurde der Architekturwettbewerb zum Bauhaus Museum Dessau (Eröffnung 2019) international als offener Wettbewerb ausgeschrieben. Über zwei Phasen hat das Preisgericht aus den 831 Einreichungen vier Preisträger, davon zwei Erstplatzierungen, und drei Anerkennungen ausgesprochen.
Das junge spanische Büro Gonzalez Hinz Zabala wurde am 16. Dezember 2015 von der Stiftung Bauhaus Dessau beauftragt, das Museum zu bauen. Als deutsches Kontaktbüro wählten die Spanier das im Museumsbau sehr erfahrene Berliner Büro BAL sowie für die energetische Planung die Firma Transsolar.
Mit der Auftragsvergabe wird eine sehr intensive Verhandlungsphase abgeschlossen. Unter der Leitung der Direktorin Claudia Perren hat die Stiftung Bauhaus Dessau mit den zwei erstplatzieren Büros Young & Ayata aus New York/USA und Gonzalez Hinz Zabala aus Barcelona/Spanien die Verhandlungen geführt und sprach dem Stiftungsrat die Empfehlung für eine Vergabe an das spanische Büro Gonzalez Hinz Zabala aus. Der Stiftungsrat folgte dieser Empfehlung einstimmig.
Die Verhandlungen wurden begleitet von extern vergebenen Gutachten zur Plausibilität der Baukosten und zu einem qualitativen Vergleich der Nutzungskosten. Gegenstand des Verhandlungsverfahrens waren unter anderem die Projektorganisation und Methoden zur Einhaltung von Terminen und Kostenobergrenzen, die Nachhaltigkeit des Entwurfes, Optimierung der Nutzungskosten und das Honorar.
Neben der Verhandlung mit beiden Erstplatzierten hat die Stiftung in den ergänzenden Betrachtungen, vor allem auch bei der externen Vergabe der Gutachten, die Einreichungen der Büros Berrel Berrel Kräutler aus Zürich/Schweiz (dritte Platzierung) und Ja Architecture Studio aus Toronto/Kanada (Viert-platzierung) mit einbezogen, um ein besseres Gesamtbild zu erhalten.
Für Claudia Perren, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, ist das Ergebnis des Verhandlungsverfahrens eindeutig, gerade in der Summe der baufachlichen aber auch architektonischen Kriterien. „Die zwei Erstplatzierungen konnten unterschiedlicher in ihrem architektonischen Konzept für das Museum nicht sein. Es zeigte sich in der Verhandlungsphase deutlich, dass der Entwurf der Spanier im Rahmen der Bausumme von 25 Mio. Euro realisierbar ist ohne an architektonischer Qualität und Funktionalität zu verlieren.“
Nach der Vertragsunterzeichnung und damit Beauftragung des Büros Gonzalez Hinz Zabala, ist der nächste Schritt die Vertiefung der Planung bis zum Bauantrag. Als Stichtag für den Baubeginn ist der 4. Dezember 2016 geplant, der 90. Geburtstag des Bauhauses in Dessau. Claudia Perren freut sich auf das neue Museum: „Das Bauhaus in Dessau bekommt noch mal eine ganz eigene und neue Qualität mit dem Museum von Gonzalez Hinz Zabala, denn es ist eine Architektur, die in ihrer Formensprache der Moderne folgt und in ihrer Materialität und Flexibilität als Ausstellungsort bestens funktionieren wird.“