Das neue Albertinum
Wiedereröffnung nach sechsjähriger Umbauzeit am 19. Juni 2010, Dresden 22.01.2018Am 19. Juni 2010 wurde das Albertinum in Dresden wiedereröffnet - nach fast sechsjähriger Bauzeit restauriert, saniert, unter Einbindung neuer Architektur und mit neuem musealen Konzept. Seit dem 20. Juni erwartet das legendäre Museum, Heimstatt der Skulpturensammlung und der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wieder die ersten Besucher.
Die Beschädigung durch die Flutkatastrophe im Sommer 2002 führte zu einer einzigartigen Solidaritäts- und Hilfsaktion von 45 zeitgenössischen Künstlern, unter ihnen große Namen wie Gerhard Richter oder Georg Baselitz: Sie alle stifteten eigene Werke für eine Benefizauktion im Herbst 2002, die einen Erlös von 3,4 Mio. € erbrachte. Diese Summe bildete den Grundstock für die Schaffung hochwassersicherer Depotflächen und die Generalsanierung und –restaurierung des gesamten Albertinums. Insgesamt 51 Mio. € flossen schließlich in das sächsische Kulturprojekt.
Aus dem Architekturwettbewerb ging das Berliner Büros Staab Architekten mit einem gewagten Konzept hervor: Über dem ehemals offenen Innenhof spannt sich nun eine 2.700 t schwere Brückenkonstruktion mit einem raumhaltigen Dach für Depots und die Gemälderestaurierung auf zwei Etagen. Auf einer Fläche von 1130 m² beherbergt das neue Depot künftig rund 6000 neue und alte. Allen künftigen Fluten enthoben sind sie sicher in 17 m Höhe geborgen. Lichtfugen zu beiden Seiten lassen Tageslicht in die so entstandene Halle fallen, die auf 1600 m² Fläche Platz für ein Café und einen Buchladen, aber auch für große Kulturveranstaltungen bietet.
Mit einem veränderten inhaltlichen Konzept wandelt sich das Haus zu einem Ort der Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart. Es unterstreicht die sammlungsgeschichtlichen Stärken, damit auch die spezifische Dresdner Tradition, und schließt sich spürbar dem zeitgenössischen Kunstschaffen auf. Gerhard Richter, Georg Baselitz und A. R. Penck, drei Weltstars mit sächsischen Wurzeln, die ihre Karriere in Dresden begannen, erhalten – einzigartig in der Welt – eigene Säle im Rahmen des Rundgangs der Galerie Neue Meister.
Mit einer Sonderausstellung "Das versprochene Land" vom 20. Juni 2010 bis 29. Mai 2011 will das Albertinum an die Flutkatastrophe von 2002 erinnern und den Künstlern für ihre Hilfsaktion danken. Mit den zeitgenössischen Bildern zeigt die Ausstellung, "wie nah Verheißung und Wunsch dem Zweifel und der Enttäuschung sind", erklärt Prof. Dr. Ulrich Bischoff, Direktor der Galerie Neue Meister.
Internet: www.skdmuseum.de