Denk mal interdisziplinär
Restaurieren und Forschen für die Baukultur 22.01.2018Interdisziplinäre Forschungsprojekte des Studiengangs Restaurierung und ihr Transfer in die Lehre der Masterstudiengänge der Baufachbereiche stehen im Fokus des Messeauftritts der Fachhochschule Potsdam am Gemeinschaftstand Berlin-Brandenburg der diesjährigen Industriemesse in Hannover. Der Studiengang Restaurierung mit seinen vier Vertiefungsmöglichkeiten Holz, Metall, Stein sowie Wandmalerei und historische Architekturfarbigkeit konnte in den vergangenen Jahren sowohl mit internen als auch mit externen Kooperationspartnern finanziell lukrative und inhaltlich innovative Forschungsprojekte initiieren und bearbeiten. Nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die Bearbeitung komplexer Aufgabenstellungen im Bereich der Konservierung und Restaurierung möglich.
Auf der Messe werden mehrere derartige Projekte vorgestellt: Ein Beispiel ist das Projekt „Tell Basta“ in Ägypten unter Leitung von Gottfried Hauff, Professor für Steinkonservierung an der FHP. Die Restaurierungsarbeiten an einer monumentalen Granitskulptur König Ramses II im Rahmen eines Deutsch-Ägyptischen Grabungsprojekts im östlichen Nildelta wären ohne die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bauingenieurwesen, insbesondere mit Gerhard Eisele, Professor für Bauwerkserhaltung, dem die Ausarbeitungen zur Statik der monumentalen Skulptur oblagen, nicht möglich gewesen.
Auch das Großprojekt zur Konservierung und Restaurierung des Mausoleums Ishrat Khane in Usbekistan ist ein Beleg für interdisziplinäre Kooperation. Unter der Leitung von Dr. Martina Abri, Professorin für Denkmalpflege und Bauen im historischen Bestand, und Dr. Steffen Laue, Professor für Naturwissenschaften in der Konservierung und Restaurierung, und in Kooperation mit dem Institut für Bauforschung und Bauerhaltung (IBB) der FHP erarbeiten Architektinnen und Architekten, Bauingenieurinnen und Bauingenieure, Restauratorinnen und Restauratoren sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler gemeinsam mit usbekischen Kolleginnen und Kollegen Strategien für die Sicherung des Bestandes sowie für eine zukünftige Nutzung des Gebäudes.
Dank des KUR-Programms der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder ist die Studienrichtung Metallkonservierung unter der Leitung von Herrn Prof. Jörg Freitag an dem Projekt zur Konservierung und Restaurierung aufwendig verzierter, teilweise farbig gefasster Prunksärge im Merseburger Dom beteiligt, das ebenfalls auf der Messe vorgestellt wird.
Darüber hinaus werden schließlich noch spannende Projekte aus dem Land Brandenburg präsentiert. Hier kooperiert der Studiengang Restaurierung seit Jahren mit der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten, sei es durch Untersuchungen zum Einsatz von Kunststoffen zu DDR-Zeiten als Restaurierungs- und Konservierungsmaterial oder durch die Mitwirkung an der Restaurierung historischer Objekte (u.a. Möbel, Fußböden) in den preußischen Schlössern.
Der Messeauftritt der FHP befindet sich vom 19. bis 23. April 2010 auf dem Gemeinschaftsstand A30 der Hauptstadtregion Berlin und Brandenburg in Halle 2.
Internet: www.fh-potsdam.de