Der letzte Raum

WIBU zeichnet Nachwuchsinnenarchitekten aus

12 m² Wohnfläche plus 4 m² Bad – so sieht das durchschnittliche Zimmer im Altenpflegeheim aus. Für den Studentenwettbewerb „Der letzte Raum“ suchte der namhafte Heim-Ausstatter WIBU gemeinsam mit der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur nach neuen Lösungsansätzen. Am 6. April 2011 fand die Preisverleihung in Detmold statt.

Die Bevölkerung wird immer älter. Mit dem immer höher werdenden Lebensalter steigt auch die Zahl der typischen Alterskrankheiten und die Zahl derjenigen, die irgendwann gepflegt werden müssen. Derzeit werden in Deutschland jährlich 300 Altenpflegeheime erbaut oder erneuert, Tendenz steigend. Die Räume, die dort zur Verfügung stehen, haben vor allem aus wirtschaftlichen Gründen eine auf Effizienz ausgerichtete Ausstattung. Das Bewohnerzimmer ist zunächst von Funktionen und Abläufen geprägt, Gestaltung findet oft nur an der Oberfläche statt. Dabei ist dieses Zimmer zumeist der letzte Raum im Leben. Deshalb bestand die Aufgabe darin, neue Lösungen für das Patientenzimmer im Pflegeheim zu suchen. Integriert werden sollten funktionale Aspekte vom Notwendigen bis zu der Möglichkeit, sich noch einmal entfalten zu können.

„Interessant an der Aufgabe war, auf sehr kleinem Raum einen Lebensraum zu schaffen“, sagte Prof. Ulrich Nether, der das Projekt „Der letzte Raum“ betreute. Die Frage war: „Wie kann man den jetzt bestehenden Raum verbessern?“ Gesucht wurden keine abstrakten Visionen, sondern sehr konkrete Vorschläge, um das Leben für alte Menschen im Pflegeheim angenehmer zu gestalten. „Wie gelingt es uns, die Bedürfnisse von Einwohnern, Angehörigen, aber auch Mitarbeitern unter einen Hut zu bekommen“, fasst Herbert Wiedemann vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK), das auch Pflegeheime betreibt, zusammen. Er sowie sein Kollege Bernhard Hentschel gehörten mit Vertretern des Unternehmens WIBU und der Detmolder Schule der Jury an.

Der erste Platz (800 €) ging an Judith Miriam Janzen für ihre neuartige Grundrisslösung eines Pflegeheimzimmers. 500 € erhielt Katrin Kollodzey für den zweiten Platz. Sie überzeugte die Jury mit einer flexiblen Funktionswand. Mit je 250 € teilen sich Kira Kawohl (für ein Lichtkonzept) und Maren Koch (für einen Individualisierungskasten) den dritten Rang. Einen Sonderpreis sprach die Jury Wiebke Schäfers für ihr 3D-Memory „Sinnery“ zu. Insgesamt nahmen an dem Wettbewerb 20 Studierende teil. Die Jury zeigte sich begeistert von den vorstellten Projektarbeiten.

„Besonders hervorzuheben sind vor allem die detaillierten Planungen und Ausführungen der Arbeiten bis hin zu fertigen Prototypen von Produkten, die den Bewohnern im Altenpflegeheim mehr Lebensqualität und Lebensfreude ermöglichen. Die WIBU Gruppe wird den ausgezeichneten Studierenden sowohl zur Industrie, als auch zu den Betreibern und Investoren entsprechende Kontakte für die Weiterentwicklung und Vermarktung vermitteln", so Sabine Wegmann, Marketingleiterin der WIBU Gruppe.

Internet: www.hs-owl.de

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 07/2011

WIBU fördert Innenarchitekten-Nachwuchs www.wibu-objekt.de

14-16 m² Wohnfläche plus vier m² Bad – so sieht ein durchschnittliches Zimmer im Altenpflegeheim aus. Für den Studentenwettbewerb „Der letzte Raum“ suchte die WIBU Gruppe gemeinsam mit der...

mehr

Raum in Bewegung

Designkonferenz für Architekten und Innenarchitekten am 8. Mai 2009, Detmold

Schneller, mobiler, flexibler. Alles scheint im Fluss: „Space in Motion – Raum in Bewegung“ lautet deshalb das diesjährige Thema der neuen Designkonferenz „Detmolder Räume“ an der Detmolder...

mehr
Ausgabe 04/2014

Lichtes Pflegeheim Geriatriezentrum Meidling, Wien/AT

Das 2011 auf dem ehemaligen Gelände der Kabel- und Dachwerke im 12. Wiener Bezirk fertig gestellte 9-geschossige Geratriezentrum Meidling, ist Teil des neuen Stadtquartiers Kabelwerk. Auf 115?000?m²...

mehr

Mensch, Raum und virtuelle Realität

Symposium des Forschungsschwerpunkts PerceptionLab am 29. Oktober 2010, Detmold

Warum wirken virtuelle Räume oft kalt und emotionslos? Wie können diese Welten menschlicher gestaltet werden und warum geschieht das im Moment noch nicht? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das...

mehr
Ausgabe 7/8/2022

Schule als hybrides System

Ein Großteil der Schulgebäude in Deutschland stammt aus dem 20., teilweise noch aus dem 19. Jahr­hundert, und spiegelt architektonisch die gesellschaftlichen Vorstellungen von Bildung und Erziehung...

mehr