Die Kraft der konstruierenden Fantasie
Verleihung des Deutschen Stahlbaupreises 2010 in Weimar 22.01.2018Am 8. Oktober begann nicht nur der berühmt-berüchtigte Zwiebelmarkt in Weimar, zeitgleich wurde gleich nebenan in der Weimarhalle der Preis des Deutschen Stahlbaus 2010 verliehen. 88 Projekte bewarben sich um die Auszeichnung, gewonnen hat das Cape Town Stadium, Kapstadt/Südafrika von gmp – von Gerkan, Marg und Partner mit sbp – schlaich Bergermann und Partner.
Volkwin Marg freute sich über den Preis in Form einer (natürlich Stahl-)Plakette gleich doppelt:Eine Auszeichnung in einer selbst geplanten Festhalle nimmt wohl auch Herr Marg nicht jeden Tag entgegen. Passend zum Gebäudetyp des Stadions betonte Marg in seiner Ansprache, dass „der Entwurfssport immer ein Mannschaftssport sei, die Architektur brauche nicht die Spaltung in Architekten und Ingenieure“ und übergab anschließend den Staffelstab – besser wohl: das Wort – an die nächste Generation bei gmp und sbp, Hubert Nienhoff und Knut Göppert.
Doch das war nicht die einzige Auszeichnung des Tages. Entgegen der 38-jährigen Tradition wurde von der Jury ein Sonderpreis vergeben, und zwar an die Landmarke Lausitzer Seenland von Architektur & Landschaft, Susanne Gabriel und Stefan Giers aus München. Der Aussichtsturm in der Nähe von Senftenberg markiert das Land, aus dem einst Braunkohle gewonnen wurde und das in naher Zukunft zu einer Seenlandschaft an die Natur zurückgegeben wird.
Möglich machte diesen Sonderpreis das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, das die Patenschaft, sprich nötige Unterstützung, für den Preis übernahm, da es laut Jurymitglied Ministerialrat Hans-Dieter Hegner den „vermeintlich besten Beitrag zur Baukultur“ darstellte.
Unterschiedlicher in Maßstab, Budget und Lautstärke können zwei Projekte wohl nicht sein, umso gelungener die Entscheidung für einen Beinahe-Doppelsieg. SG
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