Flexibles Material schaffen

Wettbewerb "Simple Systems - Complex Capacities" von ARCH+ ausgelobt

Begleitend zur Ausgabe 188 lobt ARCH+ den Wettbewerb “Simple Systems – Complex Capacities” aus. Der Wettbewerb soll für eine breitere Diskussion und eine experimentelle Weiterentwicklung des vorgestellten Konzepts sorgen. Der Wettbewerb ist offen und ohne Beschränkung ausgerichtet.

Die Aufgabe besteht in der Entwicklung eines Materialsystems, das in Wechselwirkung mit der Umwelt steht und auf funktionale und performative Anforderungen eingehen kann. Material kann bei gleicher chemischer Zusammensetzung ganz verschiedene Eigenschaften entwickeln. Der Unterschied liegt in der Struktur begründet. Die Natur ist ein Meister darin, auf wechselnde Anforderungen mit der strukturellen Differenzierung ein und desselben Materials zu antworten. Die Leistungsfähigkeit, sprich Performance, natürlicher Systeme basiert auf dieser strukturellen Differenzierung. Die Ausgangsfrage des Wettbewerbs ist, wie das immense Potenzial, das in der Ausdifferenzierung von Strukturen steckt, für die Architektur und das Bauen genutzt werden kann.

Eine erste Voraussetzung liegt in der Wahl des richtigen Maßstabs, d.h. eines Maßstabs, der es erlaubt, die raum- und formbildenden, kräfteleitenden und klimamodulierenden Eigenschaften von Strukturen zu entwickeln. Zoomt man vom Makromaßstab des Gebäudes bis zum Mikromaßstab der molekularen Zusammensetzung, dann sind Materialsysteme auf einer mittleren Ebene angesiedelt.

Eine zweite Voraussetzung liegt in der Entwicklung einer systemischen Herangehensweise. Es geht nicht allein um Material. Der Begriff des Materialsystems umfasst gleichermaßen das Materielle und das Konstruktive wie auch die aus den Eigenheiten der materiellen und konstruktiven Zusammensetzung hervorgehenden Wechselwirkungen mit der Unwelt.
Eine dritte Voraussetzung liegt im Einsatz der richtigen Werkzeuge, die sowohl die Differenzierung von Strukturen im Entwurfsprozess erlauben als auch eine Schnittstelle zur Herstellung schaffen. Worum es geht, ist nicht weniger, als Architektur von Grund auf neu zu denken als systemische Wechselbeziehungen aus Form, Material und Struktur, deren Entstehung (Herstellung, Fertigung, Fügung) und deren Wirkung (Performance).

Die Preissumme beträgt 12.000 Euro. Darüber hinaus ist in Kooperation mit Materialfirmen die Realisierung von Prototypen im Maßstab 1:1 geplant. Vorgesehen ist sowohl die Publikation der besten Beiträge in ARCH+ als auch eine Wanderausstellung, die Modelle und Prototypen mit beinhaltet.

Weitere Informationen unter dem untenstehenden Link und im Anhang.

Weitere Informationen: Einsendeschluss ist der 31. Januar 2009.

www.archplus.net

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