Gerüttelt, und sehr wohl gerührt

Amerikanische Baustatiker und Ingenieure testen Erdbebensicherheit im Holzbau

Konstruktiv destruktiv: Am Wochenende haben amerikanische Baustatiker und Ingenieure einen viergeschossigen Holzrahmenbau zum Einstürzen gebracht. Der kontrollierte Einsturz sollte Aufschluss über die Möglichkeiten der Nachbesserungen bei Häusern in Erdbeben gefährdeten Regionen geben. Das knapp 4 000 m² große Gebäude entwarfen die Wissenschaftler mit einem offenen Grundriss im Erdgeschoss, um eine Garage unterzubringen oder große Fenster. Das Gebäude wird damit anfälliger für seismische Aktivitäten.

Fünf Universitäten, darunter University of California San Diego (UCSD), prüften den Holzbau hin auf seine Standfestigkeit. Auf dem weltweit größten Erdbebensimulator der UCSD wurde das Gebäude unterschiedlichen Erdbebenstärken ausgesetzt. Dabei programmierten die Ingenieure die künstlich beweglichen Bodenplatten mit Daten von Erdbeben in Kalifornien. Darunter waren unter anderem das Cape-Mendocino-Erdbeben von 1992 mit 7,2 Magnitude auf der Richterskala. Vorausgegangen waren Tests des Loma-Prieta-Bebens mit 6,9 Magnitude von 1989 und das Beben von Northridge aus dem Jahr 1994, das mit 6,7 aufgezeichnet wurde.

Die Standfestigkeit eines Gebäudes ist ausschlaggebend für das Überleben von Menschen – bei einem Erdbeben mit vergleichbarer Stärke, sind in Haiti 300 000 Menschen ums Leben gekommen, in Kobe 6500 Menschen.

Weitere Informationen: UCSD, NEES (Das Forschungsprogramm der University of California San Diego heißt NEES)

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