Gold für Energieeffizienz

Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen vergibt Zertifikate für Gebäude

Das Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde, Brandenburg, ein 17.850 Quadratmeter großer Bürobau mit Raum für 550 Arbeitsplätzen, erhielt jetzt als eines der ersten Gebäude das „Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ in Gold. Mit der Note 1,18 ist es sogar der Primus unter den insgesamt 28 prämierten Gebäuden. Einer der Hauptgründe: Der Energiebedarf liegt zwei Drittel unter dem Durchschnitt.

Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee verlieh im Rahmen der Messe BAU in München zum ersten Mal die Zertifikate für zukunftsweisende Bauten. Das neue Gütesiegel entwickelte die  Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)  gemeinsam mit dem Bauministerium. Es bewertet ganzheitlich  die umweltfreundliche, ressourcensparende und wirtschaftliche Planung und Ausführung der Gebäude über den gesamten Lebenszyklus bis zum Abriss.

Das Architektenteam GAP aus Berlin plante in Brandenburg einen modernen, ökologischen Verwaltungsbau. Die jährliche Wärmeleistung beträgt nur 320.000 Kilowattstunden – Vergleichsobjekte liegen bei rund einer Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Um diesen geringen Bedarf zu erreichen, entwarfen die Architekten einen sehr kompakten Baukörper und wählten eine hoch effiziente Dämmung. Wärmepumpen übernehmen die Wärme- und Kälteversorgung, der Strom wird überwiegend aus erneuerbaren Energien erzeugt. Damit sinkt der Anteil an nicht regenativ erzeugten Energien auf ein Minimum.

Das Paul-Wunderlich-Haus ist auch ein Beleg dafür, dass ökologisches Bauen nicht zu Lasten attraktiver Architektur gehen muss. Die Fassade ist mit dem VHF-System StoVentec gestaltet (StoVerotec GmbH). Weil sich die Oberflächen der vorgehängten, hinterlüfteten Elemente relativ frei gestalten lassen, entwarfen die Architekten für jeden der vier Einzelbauten ein eigenes individuelles Gesicht. Die gemeinsame Klammer ist der fast 50-prozentige Fensteranteil in der Fassade.

Internet: www.dgnb.de

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